Wegen EZB-Bilanzcheck 30.10.2013 12:58:01

Deutscher Bankenverband fürchtet Marktturbulenzen

Vor allem müsse die Politik schnell klar sein, wie festgestellte Kapitallücken gefüllt werden sollen, sagte BdB-Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer am Mittwoch in Frankfurt. "Es muss klar sein, woher das Kapital kommt." Andernfalls könne die Überprüfung der Banken die Finanzmarktstabilität gefährden.

Der Bankenverband sprach sich grundsätzlich dagegen aus, Altlasten in den Bilanzen der Banken über die europäische Aufsicht an die Allgemeinheit zu übertragen. Sollte das fehlende Kapital nicht vom Markt oder den Eigentümern der Bank beschafft werden können, seien zunächst die Nationalstaaten gefordert. Auch für den Fall, dass das die einzelnen Länder überfordert, müsse schnell eine Regelung her.

Grundsätzlich ist der BdB als Sprachrohr der privaten Banken in Deutschland nicht dagegen, auch private Gläubiger heranzuziehen, um den Steuerzahler zu schützen. Allerdings sieht der Verband laut Kemmer noch erhebliche rechtliche Unsicherheiten dafür. Der sogenannte Bail-in sei bislang nur auf die Abwicklung eines Instituts gerichtet, nicht auf dessen Fortführung.

Vor dem Start der einheitlichen europäischen Bankenaufsicht wollen die Europäische Zentralbank und nationale Aufseher 124 Bankkonzerne im Euroraum einem dreistufigen Bilanzcheck unterziehen. Sie wollen wissen, welche Risiken in den Büchern schlummern und ob die Institute gegen Krisen gewappnet sind. Auch 24 große deutsche Geldhäuser sind betroffen. Die Überprüfung soll im November beginnen und einschließlich Stresstest etwa ein Jahr dauern.

/enl/zb/kja

FRANKFURT (dpa-AFX)

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