Großes Interesse im Ausland |
29.11.2012 16:49:32
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Commerzbank-Experten erwarten gutes Jahr für Unternehmensfinanzierung
Vor allem im Bereich Unternehmensanleihen sehen die Investmentbanker der Commerzbank 2013 ein Boomjahr voraus. "Bei unseren Roadshows im Nahen Osten und Asien haben wir volle Häuser", sagte Experte Ulrich Hoeck. "Das Interesse ist groß." Auch bei Übernahmen ist Deutschland nach Einschätzung der Commerzbanker beliebt. Während es international eher schwach läuft, seien deutsche Industrieunternehmen gerade in China sehr begehrt.
Der Boom bei den Unternehmensanleihen - die am Markt platziert werden und beiden die Unternehmen ihre Geldgeber nicht persönlich kennen - geht dabei ein Stück weit zulasten der normalen Kredite, die sich die Firmen direkt bei den Banken besorgen. Commerzbank-Kreditspezialist Roland Boehm räumte ein, dass das syndiziertes Kreditvolumen 2012 gesunken sei, allerdings befinde es sich weiter auf hohem Niveau.
Der Trend in der Unternehmensfinanzierung geht laut Boehm ohnehin in die Richtung, sich aus mehreren Produkten zu bedienen und diese verknüpfen. So setzten schon jetzt viele Unternehmen neben klassischen Krediten auch auf Anleihen und Schuldscheine. Dabei diene der Konsortialkredit oft als Türöffner für weitere Transaktionen.
Einen Schub gab es 2012 bei den Schuldscheindarlehen. Schon Ende November habe deren Volumen das Aufkommen aus dem gesamten Vorjahr um mehr als 50 Prozent übertroffen. Dieses typisch deutsches Produkt wird dabei laut Commerzbank zunehmend auch im Ausland bekannter und beliebter. Derzeit führe das Institut etwa ein solches Geschäft für eine italienisches Unternehmen aus. Beim Schuldscheindarlehen bekommen die Firmen den Kredit in der Regel von einer Bank, diese gibt den Schuldschein dann weiter an große Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen.
Auch sogenannte Asset Backed Securities - die Verbriefungen von Forderungen - stehen laut Commerzbank vor einer Renaissance. So machten etwa Autokonzerne gute Geschäfte damit, ihre Leasing-Forderungen zu verbriefen und weiterzureichen. "Voraussetzung ist dabei aber eine Volltransparenz." Verbriefungsgeschäfte, bei denen die Risiken oft kaum erkennbar waren, gelten als eine der Hauptursachen der Finanzkrise 2007/2008.
Sorgenkind der Unternehmensfinanzierung bleiben Börsengänge. "Angesichts der hohen Volatilität sind vor allem schnelle Transaktionen ohne langes Marketingfenster gefragt", sagte Commerzbank-Manager Ralf Michaelis. "Börsengänge werden erst bei größerer Stabilität der Märkte wieder möglich sein." Er sei aber hoffnungsvoll, dass das im kommenden Jahr der Fall ist.
/enl/stw/fbr
FRANKFURT (dpa-AFX)
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