12.01.2022 18:14:38
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Buschmann verspricht: Keine neue Normalität ohne Freiheit
BERLIN (dpa-AFX) - Marco Buschmann sieht sich in seiner neuen Rolle als Bundesjustizminister auch als Verteidiger der Freiheit. Manche wünschten sich im Sinne der Pandemiebekämpfung oder des Klimaschutzes eine neue Normalität, warnte der FDP-Politiker am Mittwoch im Bundestag in einer Debatte zu den justizpolitischen Plänen der Koalition aus SPD, Grünen und FDP. "Es darf keine neue Normalität ohne Freiheit geben", erklärte Buschmann. "Wenn es Beschränkungen gibt, die heute nötig, aber morgen unbegründet sind, dann müssen sie in Zukunft fallen." Dieses Versprechen wolle er abgeben.
Harsche Kritik an den rechtspolitischen Vorhaben der neuen Regierung übte die stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Andrea Lindholz (CSU). "Sie haben keinen Plan", rügte sie mit Blick auf das Gesetzgebungsverfahren zur Impfpflicht, bei dem Abgeordnete im Bundestag fraktionsübergreifend sogenannte Gruppenanträge einbringen können - statt eines Regierungsvorschlags. Sie monierte auch Pläne, die wegen Gerichtsurteilen auf Eis liegende Vorratsdatenspeicherung durch ein Quick-Freeze-Verfahren zu ersetzen, bei dem Verbindungsdaten erst im Verdachtsfall gespeichert werden. Die angekündigte Familienrechtsreform, die es Teilnehmern von "Verantwortungsgemeinschaften" ermöglichen soll, Rechte und Pflichten füreinander auch jenseits von Ehen zu übernehmen, stellt aus Sicht von Lindholz eine Schwächung von Ehe und Familie dar.
SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese hielt dagegen. Mit der Reform des Familienrechts solle "endlich gesellschaftliche Vielfalt in diesem Land anerkannt" werden. Lindholz warf er Herablassung vor. Der rechtspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Helge Limburg, fragte an Lindholz gerichtet: "Wovor haben Sie denn eigentlich Angst?" Durch die Neuerungen werde niemandem etwas weg genommen.
Der rechtspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Thomas Seitz, beklagte unter anderem "die Diskriminierung Ungeimpfter" und das Vorgehen von Behörden und Polizei gegen sogenannte Spaziergänge gegen die Corona-Maßnahmen. "Diese Spaziergänger verteidigen den Rechtsstaat und ihre Kriminalisierung ist Unrecht."
Linken-Fraktionsvorsitzende Amira Mohammed Ali forderte ein Ende der Einstufung des Fahrens ohne Fahrkarte in öffentlichen Verkehrsmitteln als Straftat. "Klassenjustiz kann man das nennen." Gerade Obdachlose oder andere arme Menschen landeten am ehesten im Gefängnis, nachdem sie sich keine Fahrkarte oder das Bußgeld hätten leisten können. "Wir müssen Armut bekämpfen statt arme Menschen zu kriminalisieren./hrz/DP/jha
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