17.09.2014 19:31:30

Bundesregierung erwartet weitere Erholung der Weltwirtschaft - Kreise

   Von Andreas Kißler

   BERLIN--Die Bundesregierung geht trotz der momentanen Abschwächung der Aussichten für die deutsche und die internationale Konjunktur laut Regierungskreisen davon aus, dass die Weltwirtschaft dieses Jahr an Schwung gewinnt.

   "Wir erwarten eine weitere Erholung der Weltwirtschaft, obwohl die Zahlen im ersten Quartal für Europa nicht so gut waren, und trotz der gestiegenen geopolitischen Risiken", sagte ein hochrangiger Regierungsbeamter in Berlin. "Aber wir sind der Meinung, die Lage der Weltwirtschaft sollte nicht zu negativ dargestellt werden", betonte er. Man dürfe die Beurteilung nicht nur auf der Basis der Daten eines Quartals vornehmen.

   Die Lage der Weltwirtschaft ist eines der Themen bei einem Finanzministertreffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer der Welt (G-20) am Wochenende in Australien. Deutschland hat bereits angekündigt, bei dem Treffen dafür werben zu wollen, den derzeitigen Investitionsstau mit Geldern der Privatwirtschaft zu lösen. "Im Mittelpunkt des G-20-Treffens wird die Frage stehen, wie wir das weltweite Wachstum stärken können", sagte der Sprecher von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), Martin Jäger, bei einer Pressekonferenz.

   Ökonomen stellen derzeit reihenweise schlechtere Wirtschaftsprognosen für Deutschland und Europa. Erst am Mittwoch senkten die Chefvolkswirte der führenden privaten Banken ihre deutsche Konjunkturprognose für 2014 auf 1,5 Prozent und für 2015 auf 1,6 Prozent. Schuld daran sind nach ihrer Ansicht die internationalen Krisen, aber auch Wachstumsschwächen in anderen Ländern der Eurozone und weltweit. Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung verringerte am Mittwoch seine Wachstumsschätzung.

   Schäuble hat seinen EU-Amtskollegen gemeinsam mit Frankreichs Finanzminister Michel Sapin erst am vergangenen Wochenende Vorschläge zur Wachstumsstärkung gemacht. Beide sehen den Schlüssel in einer Stärkung der privaten Investitionen, die in der Krise eingebrochen sind, und sprechen sich dazu unter anderem für eine Wiederbelebung von Kreditverbriefungen aus.

   Bei der Tagung in Cairns im Nordosten Australiens, an der auch die Notenbankgouverneure der G-20 teilnehmen, sollen auch Maßnahmen diskutiert werden, um schädlichen Steuerpraktiken von Großkonzernen künftig einen Riegel vorzuschieben. Zudem soll es um das Thema Schattenbanken gehen.

   Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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   September 17, 2014 13:00 ET (17:00 GMT)

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