06.09.2016 17:55:45

Bundesregierung erreicht Durchbruch bei Verlustvorträgen für Startups

   Von Christian Grimm und Andreas Kißler

   BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung verbessert das Investitionsumfeld für Gründer in Deutschland. Risiko-Investoren und Business Angels sollen künftig Verlustvorträge aus Startups nicht mehr verlieren, wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Dienstag in seiner Haushaltsrede im Bundestag ankündigte.

   "Wir haben gerade einen Gesetzentwurf zur Neuausrichtung der steuerlichen Verlustverrechnung bei Körperschaften vorgelegt. Damit wird vor allem jungen Unternehmen mit innovativen Geschäftsmodellen das weitere Wachstum erleichtert", sagte Schäuble leicht verklausuliert.

   Gemeint ist die Änderung des Paragraphen 8c des Körperschaftsteuergesetzes, über die Schäuble und das Wirtschaftsministerium monatelang gerungen haben. Wirtschaftsminister Gabriel hatte bereits zu Beginn der Amtszeit versprochen, die Bestimmungen im Sinne der Startups zu verändern. Doch Schäuble sperrte sich lange, auch weil es Widerstand aus den Bundesländern gab. Doch nun soll voraussichtlich kommende Woche das Kabinett die Einigung absegnen, wie ein Sprecher Schäubles auf Nachfrage sagte.

   Bisher gehen Verlustvorträge verloren, wenn bei einem Unternehmen binnen 5 Jahren mehr als 25 Prozent des Kapitals verkauft werden. Bei Gründungen ist aber genau das nichts Ungewöhnliches, wenn Investoren in ein Startup einsteigen. Bisher verlieren sie in diesem Fall die Verlustvorträge, die ansonsten steuerlich geltend gemacht werden können. Startups häufen in den ersten Jahren in der Regel Verluste an, um ihre Produkte zu entwickeln, in den Markt zu bringen und zu wachsen.

   Die Gründerszene verlangt seit langem, dass die Bestimmungen reformiert werden müssten, weil sie sich in Deutschland gegenüber anderen Ländern deutlich im Nachteil sieht. "Damit setzt die Bundesregierung eine lange von uns gehegte Forderung um und beseitigt ein großes Hindernis für die Startup-Finanzierung in Deutschland", sagte der Chef des Bundesverbands Deutsche Startups, Florian Nöll, dieser Nachrichtenagentur.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/chg/mgo

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   September 06, 2016 11:25 ET (15:25 GMT)

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