Prognose |
16.06.2023 08:38:00
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Bundesbank pessimistisch: Deutsches BIP dürfte 2023 schrumpfen
"Die deutsche Wirtschaft ringt vor allem noch mit den Folgen der hohen Inflation. Diese schmälert die Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger", erklärte Bundesbankpräsident Joachim Nagel. Laut Bundesbank erholt sich die deutsche Wirtschaft nur mühsam von den Krisen der letzten drei Jahre. "Aufgrund des schwachen Einstiegs durch den Rückgang im vergangenen Winterhalbjahr schrumpft die Wirtschaftsleistung auch im Mittel des laufenden Jahres."
Für das laufende zweite Quartal wird aber mit einem leichten BIP-Anstieg gerechnet. "Die Unternehmen stuften laut Ifo-Institut ihre Geschäftslage besser ein als im Vorquartal, vor allem im Dienstleistungssektor", schreibt die Bundesbank. Auch der wöchentliche Aktivitätsindex der Bundesbank zeige eine ansteigende Tendenz. Die Bundesbank erwartet zudem, dass der private Konsum seine Talsohle durchschreiten wird, weil sich dank kräftig steigender Löhne die realen verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte trotz der noch sehr hohen Inflation stabilisierten. "Die Industrie dürfte der bis zuletzt weiter rückläufigen Nachfrage weitgehend trotzen."
Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) wird laut Bundesbank 2023 um 6,0 (7,2) steigen, 2024 um 3,1 (4,1) Prozent und 2025 um 2,7 (2,8)Prozent. Für die Kerninflation (ohne Energie und Nahrungsmittelpreise) werden 5,2 (4,3), 3,1 (2,9) und 2,8 (2,6) Prozent erwartet.
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)

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