21.06.2017 22:37:57
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Börsen-Zeitung: Neues Selbstwertgefühl, Kommentar zur BayernLB von Stefan Kroneck
Nach einer harten Sanierung garniert mit der Trennung von Randaktivitäten, einem umfangreichen Personalabbau und der Rückbesinnung auf das Kerngeschäft ist die BayernLB heute besser positioniert als je zuvor. Das Management und die Landesregierung sind eingeschworen, die verhängnisvollen Fehler der Vergangenheit, die von einem Größenwahn zeugten, nicht mehr zu wiederholen.
Mit ihrem Fokus auf das Firmenkundengeschäft bzw. auf den Mittelstand tummelt sich die BayernLB allerdings auf einem Feld, das von einem starken Wettbewerb geprägt ist. Entsprechend sind bei den Margen keine Höhenflüge zu erwarten. Gleiches gilt für die Eigenkapitalrendite. Aber das ist eine Folge der selbst auferlegten Einschränkung in der Strategie. Vorstandschef Johannes-Jörg Riegler will am eingeschlagenen Kurs festhalten, obwohl die BayernLB mit dem Ende des EU-Verfahrens wieder alle Freiheiten hätte, via Expansion im Ausland in die Vollen zu gehen. Dies würde aber bedeuten, höhere Risiken in Kauf zu nehmen. Die BayernLB scheut das offensichtlich wie der Teufel das Weihwasser. Insofern wagt das Institut sich nur in kleinen Schritten auf Gebiete wie das gewerbliche US-Immobiliengeschäft vor.
Das neue Selbstwertgefühl der BayernLB hat derweil bundesweit Strahlkraft. Für München ist die Landesbankenkonsolidierung mit der neu gewonnenen Stärke der BayernLB faktisch kein Thema mehr. Ein Zusammenschluss mit der ebenfalls wieder vor Selbstbewusstsein strotzenden LBBW ist sowieso längst vom Tisch. Die "Südschiene" bildet dabei einen scharfen Kontrast zu der auf Verlangen der EU zum Verkauf stehenden HSH Nordbank und der Nord/LB, die mit der Sanierung der Bremer LB beschäftigt ist.
Dank eines konsequenten Umbaus blieb der BayernLB das Schicksal der WestLB erspart. Selbständigkeit lautet die Devise in Bayerns Landeshauptstadt.
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