15.12.2014 20:47:58
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Börsen-Zeitung: Der Futternapf füllt sich, Kommentar zu Private Equity von Walther Becker
Damit geht ein alles in allem durchwachsenes Jahr für die Beteiligungshäuser zu Ende. Denn trotz prall gefüllter Fonds und einer so günstigen Finanzierung wie kaum je zuvor haben es die Investoren auf Zeit schwer, mit strategisch orientierten Interessenten gleichzuziehen. Denn konkurrierende Unternehmen können in der Regel Synergien nutzen. Etwa 10% des globalen Marktes für Übernahmen und Fusionen stellt Private Equity dieses Jahr, im nächsten sollen 15 bis 20% werden, hoffen Investmentbanker. Auf dem Hoch der kreditfinanzierten Welle waren es 2007 rund 23%.
Auch wenn es den Fondsmanagern gelungen ist, im Zuge von "Primaries" Hörgeräte von Siemens oder Wärmetauscher von Gea und Alstom zu erwerben, machen sich neue Ziele rar. Insofern überwiegen hierzulande "Secondaries", in denen ein Finanzinvestor an den nächsten verkauft: so der Feuerlöscherhersteller Minimax Viking, der Verpackungshersteller Mauser, Median Kliniken oder SIG Combibloc. Der Autobahnraststättenbetreiber Tank & Rast dürfte 2015 kommen.
Zudem es ist gelungen, mit dem Druckfarbenhersteller Flint und dem Aromenanbieter Wild aus Heidelberg, Konzerne als Käufer zu gewinnen. Und Private Equity nutzt die gestiegenen Bewertungen an den Börsen: etwa mit dem Abverkauf von Paketen an ProSieben, die mit höherem Streubesitz das Zeug zum Dax-Kandidaten hat, und mit der Platzierung von Blocks in Hugo Boss. Weniger stark vertreten sind neue Börsengänge aus den Portfolios. Private-Equity-Häuser nutzen die positive Stimmung, um Beteiligungen zu veräußern - in diesem Jahr sind es in Deutschland an die 140 Portfoliofirmen im Wert von über 22 Mrd. Euro - der zweithöchste Wert seit 2004.
Für neues Futter dürfte die M&A-Welle globaler Konzerne sorgen. So steht Private Equity beispielsweise bereit für abzugebende Aktivitäten aus der Megafusion am Zementmarkt - Lafarge mit Holcim - und dürfte darauf spitzen, bei einer eventuell kommenden Übernahme am weltweiten Biermarkt zum Zuge zu kommen. Und Aktionärsaktivisten, die wie bei Petsmart auf Verkäufe dringen, spielen Private Equity in die Hände.
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