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05.03.2016 05:51:32

Börse Stuttgart-News: bonds weekly

STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart

ANLEGER KEHREN AN DEN AKTIENMARKT ZURÜCK

Dax legt nach rasantem Anstieg Pause ein

Anleger bewiesen diese Woche wieder Mut und kehrten in risikoreichere Anlagen zurück. Die nachlassende Sorge vor einem Konjunkturabschwung in den USA hatte den europäischen Börsen Auftrieb gegeben. Auch am Donnerstagmorgen ging es am deutschen Aktienmarkt mit positiven Vorgaben von der Wall Street und aus Asien zunächst noch weiter nach oben - der Dax notierte zwischenzeitlich bei 9.814 Punkten, fiel dann aber doch wieder unter die Marke von 9.800 Punkten und hatte im Laufe des Nachmittages sogar mit der 9.700er Marke zu kämpfen.

Die Notenbank Fed zeichnete in ihrem, am Mittwochabend veröffentlichten, Konjunkturbericht „Beige Book“ ein gemischtes Bild. Während sich die Lage am Arbeitsmarkt generell verbessere, stagniere zugleich die Industrie. Der private Arbeitsmarktdienstleister ADP hatte für Februar die Schaffung von 214 000 Stellen gemeldet, mehr als erwartet.

Aus China gemeldete Daten waren eher ernüchternd: Der Dienstleistungssektor verlangsamte im Februar sein Wachstum im Vergleich zum Vormonat. Zudem hat die Ratingagentur Moody’s den Ausblick für China von stabil auf negativ gesenkt. In ihrer am Mittwoch vorgelegten Einschätzung begründete die Ratingagentur ihren Schritt mit der wachsenden Verschuldung.

Die Verbraucherpreise im Euroraum lagen im Februar um 0,2 % unter dem Vorjahresstand, was gegenüber der Jahresrate vom Januar (+0,3 %) einen deutlichen Rücksetzer bedeutet. Zwar waren die Energiepreise entscheidend für den Preisrückgang, aber auch die Kernrate ging überraschend deutlich von 1,0 % auf 0,7 % zurück. Für die EZB dürfte mit diesen Zahlen der Druck, weitere Maßnahmen zu ergreifen, weiter zunehmen. Laut Notenbank-Präsident Mario Draghi hat die EZB bereits mögliche weitere geldpolitische Schritte für kommenden Donnerstag vorbereitet.

Bundesanleihen

Nachdem die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen am Montag im Tief noch bei 0,10 Prozent lag, stieg sie zur Wochenmitte auf 0,22 Prozent an. Starke US-Arbeitsmarktdaten sowie die insgesamt zuversichtliche Stimmung an den Finanzmärkten belasteten die Anleihen. Am Donnerstag stoppte der stagnierende Aktienmarkt den weiteren Rückgang der Kurse. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future notierte mit 165,60 Punkten wieder etwas fester.

Trotz einer rekordniedrigen, und damit aus Anlegersicht unattraktiven, Rendite ist eine Auktion fünfjähriger Bundesobligationen am Mittwoch auf eine solide Nachfrage gestoßen. Die Deutsche Finanzagentur teilte bei der Aufstockung des Schuldpapiers Titel im Umfang von 3,307 Milliarden Euro zu. Zum Zwecke der Marktpflege wurden 693 Millionen Euro in den Eigenbestand des Bundes übernommen, so dass sich das angepeilte Emissionsvolumen von 4 Milliarden Euro einstellte. Da Gebote über 5,498 Milliarden Euro eingingen, war die Platzierung klar überzeichnet.

Anlegertrends

Portugal Telecom abgestürzt

Die Anleihen von Portugal Telecom sind diese Woche stark eingebrochen. Nachdem bekannt wurde, dass die Fusion der hoch verschuldeten brasilianischen Telefongesellschaft Oi mit Tim Brasil, dem zweitgrößten Mobilfunkanbieter des Landes, gescheitert ist, steht Portugal Telecom möglicherweise vor der Insolvenz. Das Unternehmen ist Großaktionär von Oi.

Die bis zum 26. Juli 2016 laufende Anleihe (WKN: A1UB78) stürzte diese Woche von 74 auf zwischenzeitlich 34,25 Prozent ab. Anleger verkauften die Anleihe. Spekulativ veranlagte Anleger hingegen nutzen den extrem niedrigen Kurs zum Kauf des bald fälligen Papiers.

Deutsche Pfandbriefbank

Reger Handel fand diese Woche in der im Februar 2019 fälligen Anleihe der Deutschen Pfandbriefbank (WKN: A13SWD) statt. Das in 1.000er Stückelungen handelbare Papier verfügt über einen Kupon von 1,25 Prozent. Standard & Poor’s bewertet den Bond mit BBB.

Die aus der notverstaatlichten Hypo Real Estate (HRE) hervorgegangene Deutsche Pfandbriefbank PBB hat 2015 den höchsten Gewinn seit der Finanzkrise erzielt. Im Jahr ihrer Rückkehr an die Börse legte der Vorsteuergewinn nach vorläufigen Zahlen um zwölf Prozent auf 195 Millionen Euro zu. Dank eines positiven Steuereffekts verdoppelte sich der Überschuss nahezu auf 230 Millionen Euro. 2015 profitierte das Institut von einem starken Neugeschäft, das zusammen mit Kreditverlängerungen um 18 Prozent auf 12 Milliarden Euro wuchs. Im laufenden Jahr will die Bank ihr Kerngeschäft weiter ausbauen. Analysten lobten zudem die auf über 18 Prozent gestiegene Kernkapitalquote. Die Kapitaldecke wurde durch den massiven Abbau risikogewichteter Aktiva deutlich gestärkt. Für 2016 rechnet Co-Vorstandschef und Finanzvorstand Andreas Arndt laut Pressemitteilung mit einem leicht rückläufigen Vorsteuergewinn.

Venezuela zahlt Anleihe fristgerecht zurück

Jüngst überraschte Venezuela die Anleger mit der fristgerechten Rückzahlung einer Anleihe (WKN: A0GKSF) im Volumen von 1,5 Milliarden US-Dollar positiv. In einem Statement stellte der venezolanische Handelsminister Jesus Faria zudem die ordnungsgemäße Rückzahlung aller 2016 fälligen Anleihen in Aussicht und verwies darauf, die Ressourcen dafür zu haben. Wenn diese Information sicherlich mit Vorsicht zu genießen ist, führte sie zu einem Kursanstieg von 20 bis 30 Prozent der Ende Oktober 2016 fälligen, in US-Dollar notierenden Anleihe von Petróleos de Venezuela S.A. (WKN: A1APNS), der Erdölgesellschaft des Landes. Der Bond wird mit 5,125 Prozent p.a. verzinst und kann zu einer Stückelung von 1,0 US-Dollar gehandelt werden.

Bereits im Januar verschiffte Venezuela im großen Stil Gold in die Schweiz. Laut der schweizerischen Zollverwaltung erreichten 35,8 Tonnen Gold aus Venezuela das Land. Das krisengeschwächte lateinamerikanische Land findet hier die idealen Voraussetzungen, um das Edelmetall in dringend benötigtes Bargeld umzuwandeln.

Auf einen Anstieg der Ölpreise kann der Staat nicht bauen. Wie lange die Goldreserven ausreichen, ist ungewiss. Laut einer Bloomberg-Erhebung ist das Risiko eines Staatsbankrotts innerhalb der nächsten zwölf Monate immerhin von 83 auf 69 Prozent gesunken. Die Bemühungen der Regierung, den Liquiditätsengpass zu bekämpfen, zeigten Wirkung.

Derzeit wirbt die Regierung von Venezuela um Unterstützung in China. Nach Angaben der staatlichen venezolanischen Nachrichtenagentur AVN ist eine offizielle Delegation nach Peking gereist, um neue Wirtschaftsinitiativen vorzustellen. Die Regierung von Präsident Nicolás Maduro versucht angesichts des massiven Verfalls des Erdölpreises und der daraus folgenden schweren sozialen Probleme für das südamerikanische Land ausländische Unterstützung bei neuen Rohstoffprojekten zu mobilisieren.

Hohe Nachfrage nach Grenke-Anleihe

Frisch in den Handel aufgenommen, zeigt sich bereits große Nachfrage nach einer bis 2021 laufenden Anleihe von Grenke Finance (WKN: A18YNR). Die Anleihe ist mit einem Kupon von 1,50 % p.a. ausgestattet und notiert am Donnerstagnachmittag bei 100,65 Prozent.

Disclaimer:

Der vorliegende Marktbericht dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart GmbH keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Marktbericht enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.

Quelle: Boerse Stuttgart GmbH

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Boerse Stuttgart GmbH verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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