DAX 40
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29.01.2014 18:11:32
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Börse Frankfurt/Marktstimmung: -2-
Zusammenfassung der Analyse
Erstmals in diesem Jahr fällt der Dax und die Marktteilnehmer rätseln immer noch warum. Viele der befragten professionellen Investoren hatten ihre DAX-Aktien aber in der Nähe des Allzeithochs verkauft oder abgesichert. Anscheinend haben die Anleger eine günstige Einstiegsmöglichkeit abgewartet und diese auch ergriffen. Der Bull/Bear-Index steigt um 32 Prozent auf 66,1 Punkte. Das Bullenlager wächst um 16 Prozent und das Lager der ausharrenden Neutralen schrumpft um 3 Prozent. Auffallend ähnlich wie die Institutionellen verhielten sich diesmal die Privatanleger. Ihr Bull/Bear-Index schoss um 9,5 Punkte auf 67,4 Punkte nach oben.
Zwar haben die Investoren ein gutes Händchen bewiesen, jedoch warnt Gianni Hirschmüller vor Selbstüberschätzung. Denn das Gefühl alles im Griff zu haben könnte dazu führen, Signale zu übersehen, die am Ende vielleicht doch auf eine Trendwende hindeuten.
Bei den Einzelwerten führt die Commerzbank wieder die Liste der erwarteten Verlierer an, aber auch die der Gewinner.
· DAX-Sentiment · Detailanalyse
Bull/Bear-Index: 66,1 Punkte
Vorwoche: 50 Punkte. Oberhalb 50 Punkte ist der Markt optimistisch, unterhalb pessimistisch.
Hirschmüller
29. Januar 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der heimische Aktienmarkt hat den ersten Rückschlag des laufenden Jahres verkraften müssen. Vom Jahreshoch aus sind deutsche Aktien um 5 Prozent gefallen - davon alleine 3 Prozent am vergangenen Freitag. Alles in allem ein deftiger Rückschlag. Trotzdem dürfen wir behaupten: Besser hätte das neue Börsenjahr für institutionelle Investoren kaum beginnen können. Zumindest für viele der regelmäßig von der Börse Frankfurt Befragten stellen die ersten vier Handelswochen einen Start nach Maß dar. Denn in der Nähe des Allzeithochs hatte sich eine große Anzahl dieser Akteure vor kurzem von ihren Aktien-Engagements getrennt oder diese entsprechend abgesichert.
Was genau diesen Rückschlag verursachte, ist auch ein paar Tage nach den herben Verlusten nicht ganz klar. Die Nachrichten, die den Rutsch am Aktienmarkt umsäumten und hinterher als Begründung herhalten mussten, bezogen sich fast allesamt auf die Probleme einiger Schwellenländer. Allen voran Argentinien, Venezuela und die Türkei, deren Währungen kräftig abwerteten. Andere zwingende Gründe gab es aber eigentlich nicht. Deshalb griffen einige Analysten wohl auf Ereignisse zurück, die schon Mitte Januar bekannt waren, beispielsweise die Liquiditätsengpässe in der chinesischen Bankenlandschaft. Andere versuchten der US-Notenbank die Schuld in die Schuhe zu schieben, da diese heute Abend vermutlich zum zweiten Mal ihr Anleihekaufprogramm um 10 Milliarden US-Dollar beschneiden wird. Dabei ist diese Aktion von einer großen Mehrheit des Marktes längst vorweggenommen worden.
Rückschlag generiert Kaufinteresse
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· 11.15 Uhr auf n-tv · 14.10 / 18.05 Uhr auf DAF
Die Teilnehmer unseres Panels benötigten aber all diese Argumente gar nicht. Wir vermuteten vergangene Woche, dass sie ihre Verkäufe nicht aus Angst vor einer Trendwende getätigt hatten, sondern lediglich vor dem Hintergrund einer im kurzfristigen Bereich überzogen erscheinenden Aufwärtsbewegung des Aktienmarktes. Ihr Ziel: Schnell wieder günstig Einsteigen. Die Auswertung der jüngsten Stimmungserhebung scheint uns tatsächlich Recht zu geben. Die Institutionellen sind wieder da! 16 Prozent von ihnen drängten sich ins Bullenlager. Das heißt, alle Bären der Vorwoche und weitere 3 Prozent die im neutralen Lager auf eine günstige Einstiegsmöglichkeit gewartet haben, sind nun wieder mit von der Partie. Kein Wunder, denn der Wunschpreis, den Pessimisten im Mittel in der vergangenen Woche äußerten, wurde genau erreicht (siehe Detailanalyse). Auffallend ähnlich wie die Institutionellen verhielten sich diesmal die Privatanleger. Ihr Bull/Bear-Index schoss um 9,5 Punkte auf 67,4 Punkte nach oben.
Die beobachteten Investoren haben ein gutes Händchen bewiesen und dadurch wahrscheinlich die Performance für das erste Quartal des Jahres bereits im ersten Monat erwirtschaftet. Mit anderen Worten: Sie könnten sich eigentlich entspannt zurücklehnen, denn sie müssen sich fühlen als hätten sie den Markt unter Kontrolle. Selbst eine Ausdehnung der jüngsten DAX-Korrektur dürfte ihnen wenig ausmachen. Die Gefahr, die von solch einer Haltung ausgeht, ist aber nicht zu unterschätzen. Denn das Gefühl, alles im Griff zu haben, könnte dazu führen, Signale zu übersehen, die am Ende vielleicht doch auf eine Trendwende hindeuten.
von Gianni Hirschmüller, cognitrend für boerse-frankfurt.de © 29. Januar 2014
Sentiment-Zahlen =---------------
Blaue Balken: institutionelle Investoren, gelbe Balken: private Anleger, Kurve: DAX
Instituitionelle Anleger =-----------------------
Bullish Bearish Neutral
Total 55 % 26 % 19 % ggü. letzter Erhebung +16 % -13 % +-3 %
· Stand DAX (29. Januar): 9.500 Punkte (+ 2,53 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index Institutionelle Anleger: 66,1 Punkte (Vorwoche: 50 Punkte)
Private Anleger - Mit freundlicher Unterstützung von Comdirect =------------------------------------------------------------------
Bullish Bearish Neutral
Total 59 % 26 % 15 % ggü. letzter Erhebung +9 % -9 % +0 %
· Stand Bull/Bear-Index Private Anleger: 67,4 Punkte (Vorwoche: 57,9 Punkte)
Weiterführende Links =========================
· Erhebungsregeln für Stimmungsindikatoren · Alle Analysen des DAX- und TecDAX-Sentiment · Zur Homepage von cognitrend (www.cognitrend.com) [1]
Erfolgreich die Korrektur gehandelt
Goldberg
Viele Akteure, die sich in der Vorwoche dafür entschieden hatten, sich auf die Bärenseite des Marktes zu schlagen, dürften mit der jüngsten Korrektur des DAX hochzufrieden gewesen sein. Denn das mittlere Prognoseziel dieser Händler wurde mit 9.350 Zählern recht genau getroffen, so dass mehr als die Hälfte dieser Pessimisten ihre Gewinne einstreichen konnten. Dies wird an der verbliebenen Größe dieser Gruppe sichtbar, die sich nunmehr genau auf das Niveau von vor zwei Wochen zurückgebildet hat. Damit sind von den Bären diejenigen übrig geblieben, die beim DAX nicht nur von einer Abwärtskorrektur ausgegangen sind, sondern womöglich mit Größerem, vielleicht sogar mit einer Trendwende rechnen. Dies schlägt sich auch in der Median-Vorhersage nieder, die sich im Gleichtakt mit der Aktienkursentwicklung um 250 Zähler auf nunmehr 9.100 Punkte gesenkt hat. Gleichzeitig ist das untere Ende des Prognosebandes (gemessen an der ersten Standardabweichung) wieder unter die 9.000er Marke gefallen. Mit anderen Worten: Auch hart gesottene Pessimisten sehen beim Börsenbarometer zumindest nicht die Gefahr eines großen Crashs - selbst die negativste Vorhersage liegt nicht einmal 10 Prozent unter dem bisherigen Allzeithoch. Bemerkenswert ist bei dieser Gruppe übrigens, dass sie bezüglich ihrer Meinung relativ homogen strukturiert ist - das enge Prognoseband zeugt davon.
Nach der Korrektur sah der DAX billig aus
Unterdessen hat sich das Bullenlager nicht nur stärker als vor 14 Tagen gefüllt. Auch die mittlere Vorhersage ist nicht im gleichen Maße wie der DAX gefallen, was ein Indiz dafür sein kann, dass die jüngsten Käufer nicht zu den allerbesten Kursen aktiv gewesen sind. Andererseits handelt es sich bei den Optimisten natürlich um diejenigen, die unter der jüngsten DAX-Entwicklung am meisten gelitten und deswegen möglicherweise ihre Vorhersagen aufgrund dieser Dissonanzen nicht ausreichend angepasst haben. Dafür spricht auch die recht asymmetrische Verteilung des Prognosebandes um den Zentralwert, das einen deutlichen Drall nach oben hat. Auch wenn das obere Ende dieser Vorhersagen mit der ersten Standardabweichung nur bei 9.925 Zählern liegt, gibt es doch ein gutes Dutzend Ausreißer an der Oberseite, die sich immer noch DAX-Stände von 10.000 Punkten und mehr vorstellen können.
Von den bisher neutral eingestellten Händlern haben sich immerhin zum ersten Mal in diesem Jahr mehr als 10 Prozent dieser Gruppe für einen Aktienkauf entschieden. Die Bandbreite der verbliebenen Prognosen in dieser Gruppe erscheint jedoch angesichts der jüngsten Volatilität beim DAX zu gering. Dieses Band ist mit 130 Punkten so eng, dass bei diesen Befragten derzeit kein echtes Positionierungsinteresse zu bestehen scheint.
Median höchster Wert* tiefster Wert* Streuung
Bullen 9.725 / -175 9.925 9.600 165 / +50 Bären 9.100 / -250 9.240 8.990 125 / -125 Neutrale 9.500 / -200 9.540 9.415 65 / -5
* = eine Standardabweichung vom Mittelwert aller Kursprognosen.
DAX-Gewinner und -Verlierer: Bankwerte führen
Einzelwertanalyse
Untersucht werden die Aktien, die für Bullen und Bären derzeit die größten Favoriten darstellen, also die mit der besten erwarteten Entwicklung und die mit der schlechtesten.
Hatte früher nur die Commerzbank die Investoren polarisiert, trifft dies nun in ähnlichem Maße auch für die Deutsche Bank Aktie (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 29, 2014 11:41 ET (16:41 GMT)- - 11 41 AM EST 01-29-14
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zu. Allerdings scheint sich im Gegensatz zu früheren Erhebungen
herauszukristallisieren, dass die Zeiten vorbei sind, da die Commerzbank die
Flop-Liste der institutionellen Anleger mit einsamem Abstand anführt.
Mittlerweile gelingt es diesem Papier nämlich, genauso viele
Befürworter wie Ablehner auf sich vereinigen zu können. Deswegen
führt die Commerzbank mit 8 Prozent Stimmenanteil die heutige
Einkaufsliste an, gefolgt von der Deutschen Bank auf Platz drei, bei der
sich ebenfalls Käufer und Verkäufer mit jeweils 6 Prozent der
Befragten die Waage halten. Dazwischen liegt Lufthansa, die zwar ebenfalls 6
Prozent der Investoren für sich begeistern konnte, aber mit
gleichzeitig nur 3 Prozent auf der Flop-Liste relativ besser steht als die
Bankenwerte.
Völlig gewandelt hat sich das Bild bei K+S, die nunmehr die Flops mit 9 Prozent der Votes anführt. Der Star der Vorwoche, den wir trotz eines bis dahin bereits aufgelaufenen Kursverlustes noch an der Spitze der Top-Liste notieren konnten, ist somit zum Absteiger der jüngsten Befragung mutiert. Die Plätze zwei und drei gehen folgerichtig an Commerzbank und Deutsche Bank mit jeweils 8 und 6 Prozent Stimmenanteil.
von Joachim Goldberg, cognitrend für boerse-frankfurt.de © 29. Januar 2014
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[1] http://www.cognitrend.de/de/index.php
(END) Dow Jones Newswires
January 29, 2014 11:41 ET (16:41 GMT)- - 11 41 AM EST 01-29-14

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