Geändert am: 21.06.2017 22:26:28

Wall Street Schluss: Dow Jones durch Ölpreis belastet - Technologieaktien erholen sich

Hatten stabilisierende Ölpreise zunächst für Rückendeckung gesorgt, belasteten die anschließend erneut abgestürzten Ölpreise die US-Börsen erneut - wenn auch nur mäßig. Letztlich fiel die Marktreaktion an der Wall Street angesichts eines Zehnmonatstiefs bei Erdöl sogar recht verhalten aus. Wie schon zuletzt zu beobachten, ging es an der technologielastigen Nasdaq deutlich volatiler zu. Nach starken Vortagesverlusten erholte sich die Nasdaq am Mittwoch wieder, der Halbleitersektor gewann 0,7 Prozent - die Software-Branche 0,8 Prozent. Der Dow Jones Industrial verlor 0,3 Prozent auf 21.410 Punkte, der S&P 500 büßte 0,1 Prozent ein und der Nasdaq-Composite stieg um 0,7 Prozent. Umgesetzt wurden an der NYSE 829 (Dienstag: 813) Millionen Aktien. Dabei kamen auf 1.057 (856) Kursgewinner 1.935 (2.114) -verlierer, während 108 (118) Titel unverändert schlossen.

   "Die Technologiewerte gönnten sich das erste Mal seit längerer Zeit eine Pause. Das ist in Ordnung, denn andere Sektoren nahmen die Bullen bei den Hörnern", sagte Marktstratege Andrew Adams von Raymond James mit Blick auf die vergangenen Tage. Die Frage, ob die hohen Bewertungen im Technologiesektor gerechtfertigt sind, entzweite Marktteilnehmer weiter. Einige sprachen von einer Blasenbildung.

Ölpreise im freien Fall

Von einer Blasenbildung am Ölmarkt konnte angesichts der dramatischen Talfahrt der Preise ganz sicher nicht gesprochen werden. Ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 2,3 Prozent auf 42,53 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent um 2,6 Prozent auf 44,82 Dollar. Selbst weiter gesunkene Rohöllagerbestände in den USA, die noch dazu deutlicher als prognostiziert ausgefallen waren, vermochten die Talfahrt nicht zu stoppen. Denn die US-Förderung sprang auf ein 22-Monatshoch und die Behörden erhöhten ihre Erwartungen an die US-Förderung weiter. "Selbst wenn sich die Förderung etwas abschwächen sollte, wird die sinkende Nachfrage die Lager bis zur Heizsaison wieder anschwellen lassen", sagte Marktstratege James Meyer von Tower Bridge Advisors.

   Kritiker warfen dem Erdölkartell Opec zudem vor, zwar durch Fördersenkungen am Markt um Vertrauen zu werben, gleichzeitig würfen die Mitglieder aber enorme Lagerbestände auf den Markt. Die russische Zentralbank lieferte derweil einen ernüchternden Ausblick: Die Produktionssteigerungen in Libyen, Nigeria und den USA gepaart mit einer schwächelnden Konjunktur in China könnten den Ölpreis Mitte 2018 bis auf 25 Dollar drücken. Zuletzt hatte sich der Preis 2003 auf solchen Ständen bewegt. Dazu passten Aussagen des iranischen Ölministers. Laut Bijan Zanganeh prüfen Opec-Staaten zusätzliche Förderbeschränkungen, nachdem die bisherigen nicht zu einer Stabilisierung der Preise geführt hatten.

   Konjunkturdaten kamen nur vom Immobilienmarkt. Im Mai waren die Verkäufe bestehender Häuser in den USA etwas stärker als vorhergesagt geklettert. Erkennbaren Einfluss auf die Aktienmärkte hatten die Daten nicht.

Zweifel an Fed-Zinspfad bremsen Dollar

Der Dollar gab einen Teil seiner jüngsten Gewinne ab. Grund dafür waren Zweifel am Zinspfad der US-Notenbank. Diese stellt nach wie vor vier Zinsschritte bis Ende 2018 in Aussicht, der Markt geht allerdings nur von zwei Zinserhöhungen aus. Der Euro erholte sich von seinem Tagestief bei 1,1122 Dollar auf 1,1162 Dollar im späten US-Geschäft. Das britische Pfund legte ebenfalls zu, nachdem das Lager der Falken innerhalb der Bank of England (BoE) Unterstützung vom Chefvolkswirt der Zentralbank bekommen hatte. Der eigentlich als geldpolitische Taube bekannte Andrew Haldane hatte ein baldiges Zurückführen der Lockerungsmaßnahmen befürwortet. Das Pfund stieg daraufhin auf bis zu 1,2710 Dollar von Kursen um 1,2650. Zuletzt notierte Sterling aber wieder bei 1,2664 Dollar.

   Mit dem wieder nachgebenden Dollar stabilisierte sich der Goldpreis nach dem Fünfwochentief des Vortages. Zudem sprach der erneute Einbruch der Ölpreise für eine niedrige Inflation. Zudem plädierte US-Notenbankpräsident Patrick Harker aus Philadelphia für eine Pause bei Zinserhöhungen. Die Feinunze legte erstmals seit drei Sitzungen wieder zu - im späten US-Handel um 0,4 Prozent auf 1.247 Dollar.

   Am Anleihemarkt stagnierten die Kurse auf Tagessicht, zehnjährige US-Staatsanleihen rentierten mit 2,16 Prozent und somit auf Vortagesniveau. Während die positiven Immobiliendaten etwas belasteten, stützten die Aussicht auf eine niedrige Inflation angesichts des Ölpreisverfalls und die Harker-Aussagen.

DJG/DJN/flf

   Von Anora Mahmudova, Sara Sjolin und Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones) / Redaktion finanzen.at

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