Shanghai Composite
Geändert am: 18.11.2022 22:15:23
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Starker Wochenausklang: ATX geht mit kräftigen Gewinnen ins Wochenende -- Dow letztlich in Grün -- DAX schließt im Plus -- Asiens Märkte geben bis zum Handelsende nach
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt zog am Freitag kräftig an.
Der ATX notierte kurz nach Handelsbeginn leicht im Plus und baute seine Gewinne im Laufe des Tages deutlich aus. Letztlich verabschiedete er sich 1,58 Prozent höher bei 3.225,43 Punkten ins Wochenende.
Kurz vor Handelsbeginn war bekannt geworden, dass die Regierung deutliche Eingriffe in die Erlöse von Öl- und Gasfirmen aber auch von Stromerzeugern vorsieht. Damit sollen zwei bis vier Milliarden Euro an Einnahmen generiert werden, die zur Unterstützung von Haushalten und Firmen zur Verfügung stehen sollen. Bei Öl- und Gasfirmen soll ein Teil des Gewinns abgeschöpft werden, bei Stromerzeugern werden die Erlöse gedeckelt.
Die Maßnahmen sind bis Ende 2023 befristet und gelten für die Gewinnabschöpfung bei fossilen Unternehmen rückwirkend ab 1. Juli, für die Obergrenze bei Stromerzeugern ab 1. Dezember 2022. Aktien von Versorgern reagierten auf die Nachrichten mit deutlichen Kurssprüngen.
Daneben blieb es meldungsseitig sehr ruhig, die Berichtssaison legte zum Wochenausklang eine Pause ein, und auch datenseitig standen nur wenige Veröffentlichungen im Kalender.
Im Fokus stehen außerdem weiterhin die Entwicklung der Inflation und die Zinserhöhungen durch die Notenbanken - die Europäische Zentralbank (EZB) wird laut ihrer Präsidentin Christine Lagarde im Kampf gegen die hohe Inflation die Zinsen weiter anheben. Dabei müsse die EZB womöglich in Kauf nehmen, dass durch die Maßnahmen die Konjunktur gedämpft wird, sagte sie am Freitag. Wie weit die Notenbank dabei gehen werde und mit welchem Tempo, werde durch den Inflationsausblick bestimmt.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Leitindex konnte am letzten Handelstag der Woche zulegen.
Der DAX eröffnete bereits im Plus und konnte im Verlauf tiefer in die Gewinnzone vordringen. Bis zum Handelsende kletterte er um 1,16 Prozent auf 14.431,86 Zähler.
Nach einem bereits schwungvollen Start eroberte der deutsche Leitindex bis zum Mittag die Marke von 14.400 Punkten zurück, über die er sich zu Wochenbeginn erstmals seit Monaten geschwungen hatte. Börsianern zufolge fehlen derzeit jedoch größere Kurstreiber, die das Kursbarometer in noch luftigere Höhen befördern könnten.
Nach Gewinnen von mehr als 20 Prozent seit dem Tief Ende September war die Aufholjagd im DAX in dieser Woche ins Stottern gekommen. Auch an vielen anderen Weltbörsen stockte die Rally. Börsianer sprechen ohnehin von einem mittlerweile überkauften Niveau. In den USA mehren sich zudem die Zweifel, dass die US-Notenbank Fed tatsächlich ihr Tempo bei den Zinserhöhungen drosseln könnte - genau diese Hoffnung hatte die Rally an den internationalen Handelsplätzen in den vergangenen Wochen gespeist.
Der DAX scheine gleichwohl in diesen Tagen nicht wirklich "kleinzukriegen", konstatierte Jürgen Molnar von Robomarkets. Eine echte Korrektur lasse weiter auf sich warten. Christian Henke vom Broker IG sprach von einer "Pattsituation". So fehle es auf der einen Seite an Anschlusskäufen, auf der anderen Seite wollten die Investoren auch nicht verkaufen.
Auf Unternehmensseite standen lediglich noch Zahlen aus den hinteren Börsenreihen auf der Agenda. Die Anleger konzentrierten sich daher vorrangig auf Analystenstudien.
WALL STREET
Nach dem schwächeren Vortag fanden die US-Börsen zum Wochenschluss keine gemeinsame Richtung.
So eröffnete der Dow Jones etwas fester und hielt sich auch im Verlauf auf grünem Terrain. Zum Handelsende notierte er 0,59 Prozent höher bei 33.745,69 Punkten. Der NASDAQ Composite fiel nach einem festeren Start zeitweise ins Minus. Bis zum Handelsende konnte er seine Verluste jedoch ausgleichen und ging marginale 0,01 Prozent im Plus bei 11.146,06 Zählern in den Feierabend.
Die Anleger blieben vorsichtig nach der jüngsten Rally. Vor allem Aussagen von Mitgliedern der US-Notenbank Fed dämpften zuletzt die Stimmung.
Die Wall Street und die NASDAQ-Börsen waren in den vergangenen Woche besonders durch den nachlassenden Inflationsdruck in den USA angefeuert worden. Hoffnung hatte sich breit gemacht, dass die Fed womöglich bald schon weniger aggressiv an der Zinsschraube drehen könnte. Inzwischen meldeten sich allerdings vermehrt Fed-Mitglieder zu Wort, deren Kommentare derlei Erwartungen entgegenstehen. Ein weiteres wichtiges Thema für die Richtung an den Börsen bleibt außerdem Chinas Umgang mit der Corona-Pandemie.
ASIEN
Die Börsen in Asien bewegten sich am Freitag in der Verlustzone.
In Tokio ging der Nikkei mit einem kleinen Minus von 0,11 Prozent bei 27.899,77 Punkten in den Feierabend.
Auf dem chinesischen Festland zeigte sich der Shanghai Composite zum Handelsschluss 0,58 Prozent tiefer bei 3.097,24 Zählern. In Hongkong verbuchte der Hang Seng zuletzt ein Minus von 0,29 Prozent auf 17'992.54 Einheiten.
Die aktuell hohen Neuinfektionen und Coronausbrüche stellten einen Test der noch immer strikten Abwehrmaßnahmen in China dar, hieß es aus dem Handel. Die Hoffnung, dass die Behörden auch aufgrund von Widerständen in der Bevölkerung etwas besonnener reagierten, sorgze aber für etwas Zuversicht. "In den nächsten Wochen wird sich zeigen, inwieweit die politischen Entscheidungsträger von Chinas COVID-19-Politik überzeugt sind", so CBA-Analyst Vivek Dhar.
In Japan ist die Inflation auf Basis der Verbraucherpreise in der Kernrate mit 3,6 Prozent im Oktober einen Tick höher ausgefallenen als vorausgesagt. Das liegt den siebten Monat in Folge deutlich über dem von der Notenbank ausgegebene Inflationsziel von 2 Prozent. Eine Abkehr der ultralockeren japanischen Geldpolitik bleibe dennoch bislang nur Spekulation, hieß es.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 426,27 | 0,13% | |
TecDAX | 3 547,58 | -0,04% | |
Dow Jones | 43 942,25 | -0,47% | |
NASDAQ Comp. | 19 945,64 | -0,45% | |
NASDAQ 100 | 21 653,34 | -0,51% | |
NIKKEI 225 | 39 849,14 | 1,21% | |
Hang Seng | 20 397,05 | 1,20% | |
ATX | 3 637,52 | 0,30% | |
Shanghai Composite | 3 461,50 | 0,85% |