Staatliche Rettung 09.05.2019 12:09:00

Blackrock verschärft die Krise bei angeschlagener Banca Carige

Blackrock verschärft die Krise bei angeschlagener Banca Carige

Das wäre nicht das erste Mal, dass Italien eine seiner Banken auffangen muss. Die wochenlangen Gespräche mit dem US-Vermögensverwalter Blackrock, der über die Teilnahme an einer Kapitalerhöhung der Bank eine nötige Kapitalspritze zur Verfügung stellen wollte, sind gescheitert. Wie die Banca Carige mitteilte, lässt Blackrock jetzt das Vorhaben fallen. Blackrock soll geplant haben, die Hälfte der geplanten Kapitalerhöhung von 720 Millionen Euro zu zeichnen.

Die Bewertungen alternativer Marktlösungen zur Gewährleistung der Stabilität und des Wiederaufbaus der Banca Carige gingen weiter, versicherte das Finanzinstitut. Zudem könne das Geldhaus beim Wirtschaftsminsiterium eine vorsorgliche Rekapitalisierung beantragen.

Die Europäische Zentralbank hat das Mandat zur Zwangsverwaltung der angeschlagenen Banca Carige erst Anfang April bis Ende September verlängert. Anfang Januar hatte die EZB drei Interimsverwalter und ein Überwachungsausschuss bei der italienischen Bank eingesetzt, nachdem die Führung des Geldhauses zurückgetreten war. Mit der Maßnahme will die EZB die Stabilität des Kreditinstituts sicherstellen.

Die Verlängerung biete "einen angemessenen Zeitrahmen, damit die vorläufigen Verwalter die geplanten Hilfemaßnahmen durchführen können und eine Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen nachhaltig sichergestellt werden", hieß es damals von der Banca Carige.

Banca Carige, ein regionaler Kreditgeber aus Genua, legte im Februar einen Sanierungsplan vor. Dieser sieht auch die Kapitalerhöhung vor. Hinzu kommt ein deutlicher Abbau der Risiken. Eine Säule des bis 2023 ausgelegten Plans ist der Abbau ausfallgefährdeter Forderungen (Nonperforming Exposure - NPE). Bis Ende diesen Jahres soll die NPE-Quote auf 6 bis 7 Prozent sinken von derzeit 22 Prozent. Die Bank will ausfallgefährdete Kredite im Volumen von 2,1 Milliarden Euro verkaufen. Carige hat nach eigenen Angaben bereits Angebote für NPEs im Volumen von rund 1,9 Milliarden Euro erhalten.

Die von jahrelangem Missmanagement und einem Berg wackeliger Kredite geplagte Bank aus Genua hat das abgelaufene Jahr mit einem Verlust von 272,8 Millionen Euro abgeschlossen. Bis 2023 will sie eine Eigenkapitalrendite von 7 Prozent erzielen. Die italienische Regierung hatte angeboten, die Bank mit Finanzierungsgarantien oder einer direkten Kapitalspritze zu unterstützen.

DJG/DJN/cbr/jhe

Dow Jones Newswires

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Bildquelle: Andrew Burton/Getty Images

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