24.06.2015 20:13:49
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Beginn von Euro-Finanzministertreffen zu Griechenland verzögert sich
BRÜSSEL (AFP) -- Der Start des Sondertreffens der Euro-Finanzminister zu Griechenland hat sich zunächst verzögert. Zwar trafen eine Reihe von Ministern am Mittwochabend in Brüssel ein, das Treffen konnte aber zunächst nicht wie geplant um 19.00 Uhr beginnen. Der griechische Finanzminister Giannis Varoufakis ging wortlos ins Tagungsgebäude, nachdem sich Verhandlungen mit den Gläubiger-Institutionen im Verlauf des Tages offenbar schwierig gestalteten. "Es wird eine sehr lange Nacht mit viel Gefeilsche", sagte Maltas Finanzminister Edward Scicluna voraus.
Griechenland braucht dringend neue Finanzhilfen, um am 30. Juni rund 1,5 Milliarden Euro an den IWF zurückzahlen zu können. An diesem Tag läuft auch das europäische Hilfsprogramm für Griechenland aus. Dem Land droht ohne Einigung mit seinen Gläubigern der Bankrott und letztlich der Austritt aus dem Euroraum. Athen hatte Anfang der Woche neue Vorschläge für geforderte Reformen präsentiert, die Gläubiger wollen aber noch in mehreren Bereichen Änderungen.
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sei in den Verhandlungen "sehr hart", hieß es aus der griechischen Delegation. Die Gegenvorschläge der Geldgeber seien "ein schlechter Text" und eine "böse Überraschung" gewesen. Sie unterschieden sich nicht stark von dem, was die Bundesregierung angeboten habe. So wollten die Gläubiger weder höhere Arbeitgeberabgaben noch eine Steuer auf Unternehmensgewinne oder Online-Glücksspiele. Die Frage der Schuldentragfähigkeit werde zwar angesprochen, die Gläubiger wollen aber erst nach einem Abschluss des laufenden Hilfsprogramms darüber sprechen.
"Alles ist derzeit im Fluss", hieß es am Abend aus Verhandlungskreisen. Gearbeitet werde unter anderem an einer Liste sogenannter Vorabmaßnahmen - Reformen, die Athen umgehend angehen oder über Parlamentsbeschlüsse schon umgesetzt haben muss, bevor irgendwelche Gelder fließen können.
Die Finanzminister warteten auf die Schlussfolgerungen der drei Gläubigerinstitutionen, sagte der belgische Minister Johan Van Overtveldt bei seiner Ankunft beim Finanzministertreffen. "Wir werden sehen, wie weit wir heute kommen." Ohne Durchbruch müsse am Donnerstag weiter verhandelt werden. "Ich bin ziemlich gespannt, wie die Eurozone aussehen wird, wenn wir dieses Treffen beenden", sagte der slowakische Finanzminister Peter Kazimir.
DJG/ros
(END) Dow Jones Newswires
June 24, 2015 13:42 ET (17:42 GMT)- - 01 42 PM EDT 06-24-15
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