Drohende Pleite |
31.01.2023 22:23:00
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Bed Bath & Beyond-Aktie gibt ab: Bed Bath & Beyond könnte offenbar schon diese Woche Insolvenz anmelden
• Stellenabbau angekündigt
• Zahlungsverzug bei Kredit
Lange Zeit galt die US-Kette Bed Bath & Beyond als eines der beliebtesten Einzelhandelsunternehmen in den USA. Im Sortiment des 1971 gegründeten Unternehmens befinden sich vor allem Küchen- und Haushaltsartikel sowie Einrichtungsgegenstände. In den letzten Jahren lief es allerdings alles andere als rund.
Skandal um Ex-CEO Steven Temares
Im März 2019 forderten die drei aktivistischen Investmentfirmen Legion Partners, Macellum Advisors und Ancora Advisors die Entlassung des damaligen CEO Steven Temares und die Umstrukturierung des Vorstands. So kritisierten die Investoren, dass bei Bed Bath & Beyond mehrere Fälle von Vetternwirtschaft zu beobachten gewesen seien. Dazu soll auch die Übernahme des Einzelhändlers für Kinderbedarf Buy Buy Baby gezählt haben, der von Nachkommen des Mitbegründers Leonard Feinstein ins Leben gerufen wurde. Im April 2019 kündigte Temares seinen Rücktritt an. Mary Winston ersetzte ihn als Interims-CEO, ehe im November 2019 Mark Tritton nachrückte.
Skandale häufen sich
Im Frühjahr 2022 forderte der aktivistische Investor Ryan Cohen dann öffentlich, Buy Buy Baby zu verkaufen oder auszugliedern. Nach Diskussionen und Verhandlungen erhielt Cohen drei Vorstandssitze. Im Juni 2022 gab es dann einen erneuten Wechsel an der Führungsspitze: Mark Tritton trat als CEO und Vorstandmitglied zurück und reichte das Zepter an Sue Gove weiter. Im selben Monat veräußerte Cohen über seine Investmentfirma RC Ventures Millionen von Aktien und zog sich aus dem Krisen-Konzern zurück.
Kurz darauf wurden Kosteneinsparungen angekündigt, im Rahmen derer 150 Filialen geschlossen und rund 20 Prozent der Mitarbeiter entlassen werden sollen. Zusätzlich sorgte der plötzliche Tod des Finanzvorstands Gustavo Arnal für Schlagzeilen.
Pessimistische Prognose für 2023
Und auch im neuen Jahr scheint die Pechsträhne von Bed Bath & Beyond nicht abzureißen. Im Januar informierte die Kette bereits darüber, dass man das Fortbestehen des Unternehmens nicht garantieren könne, wie die Nachrichtenagentur "Reuters" berichtet. "Obwohl wir schnell und effektiv das Sortiment und andere Merchandising- und Marketingstrategien änderten, waren die Lagerbestände begrenzt und wir haben unsere Ziele nicht erreicht", erklärte CEO Gove Mitte Januar in einer Presseerklärung. "Wir werden unser Sortiment weiterhin auf nationale Marken ausrichten und unseren Eigenmarken-Mix so verfeinern, dass er das tiefe Verständnis für unsere Kunden sowie die Auswahl und den Wert widerspiegelt, die nur wir in den Märkten für Heim- und Babyartikel bieten können." Zusätzlich zu den bereits angekündigten 150 Filialschließungen will man nun 87 weitere Standorte sowie fünf Buy Buy Baby-Geschäfte schließen. Darüber hinaus sei man nach wie vor im Austausch mit Beratern, um die Unternehmensziele kurz- und langfristig zu erreichen. "Wir prüfen mehrere Möglichkeiten und legen unsere nächsten Schritte gründlich und zeitnah fest."
Gerüchte um drohende Insolvenz
Wie die Agentur nun erfahren hat, soll das Unternehmen aber bereits Vorbereitungen treffen, die die Anmeldung der Insolvenz betreffen, nachdem man erst in der vergangenen Woche einen Kredit nicht begleichen konnte. Mit der Angelegenheit vertraute Personen teilten Reuters außerdem mit, dass weitere, am morgigen 1. Februar fällige Schuldzahlungen, ebenfalls nicht vorgenommen werden können. Dies sei ein typisches Vorgehen für kriselnde Unternehmen, da so Bargeldmengen zurückgehalten werden sollen. Auch sei es nicht untypisch, dass Einzelhändler kurz nach Weihnachten Insolvenz anmelden, da das in der Regel starke Weihnachtsgeschäft ein Liquiditätspolster ermöglicht hat.
Verkauf in letzter Sekunde?
Gegenüber Reuters wollte sich der Konzern nicht zu einer möglichen Insolvenz äußern, erklärte aber, dass man weiterhin im Kontakt mit Beratern stehe und verschiedene Optionen prüfe. Auch sei es möglich, dass es in letzter Sekunde zu einem Verkauf komme, der Bed Bath & Beyond vor einer Insolvenz bewahre. Hier sei entweder ein kompletter Verkauf denkbar, oder aber ein Teilverkauf, etwa von Buy Buy Baby.
Im NASDAQ-Handel fiel die Bed Bath & Beyond-Aktie 1,74 Prozent auf 2,82 US-Dollar zurück.
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Redaktion finanzen.at
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