Bayer-Arznei Nexavar verzögert Fortschreiten von Schilddrüsenkrebs

   Von Joseph Walker und Barbara Millner

   Bayer verbucht einen weiteren Erfolg mit seinem Medikament Nexavar. Bei Patienten mit Schilddrüsenkrebs habe das Mittel das Fortschreiten der Krankheit um einen etwa doppelt so langen Zeitraum hinausgezögert wie bei der Behandlung mit einem Placebo, teilte der Pharma- und Chemiekonzern am Sonntag mit.

   Das Erreichen des primären Endziels in der zulassungsrelevanten Studie namens Decision hatte die Bayer AG bereits Anfang des Jahres gemeldet. Damals hatte sie angekündigt, auf Grundlage der Daten die Zulassung des Mittels in der Indikation "Radiojod-refraktäres, differenziertes Schilddrüsenkarzinom" zu beantragen.

   Für Patienten mit diesem Krebstyp gebe es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten, sagten Experten bei der Vorstellung der Studie auf dem Fachkongress der American Society of Clinical Oncology. Sollte Nexavar in der Indikation zugelassen werden, so wäre es die erste neue Arznei für Schilddrüsenkrebs in 40 Jahren.

   Nexavar habe das Tumorwachstum gegenüber den mit Placebos behandelten Patienten um fünf Monate auf 10,8 Monate hinausgezögert, sagte die Studienleiterin, Marica Brose. Schilddrüsenkrebs hat sich in den letzten Jahren zur am schnellsten wachsenden Krebsart weltweit entwickelt. Jedes Jahr erkranken mehr als 213.000 Menschen an Schilddrüsenkrebs, etwa 35.000 Menschen sterben jährlich an dieser Krankheit.

   Nexavar ist bereits in mehr als 100 Ländern zur Behandlung von Leber- und Nierenkrebs zugelassen und brachte Bayer 2012 Umsätze von 792 Millionen Euro ein. Die Leverkusener Gesellschaft entwickelt die Arznei mit dem Wirkstoff Sorafenib zusammen mit der US-Firma Onyx Pharmaceuticals für verschiedene Krebsarten weiter. Bayer traut dem Krebsmittel einen Spitzenumsatz von insgesamt rund einer Milliarde Euro zu.

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   June 02, 2013 09:53 ET (13:53 GMT)

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