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Bavarian Nordic-Aktie gibt Gewinne ab: Höhere Kapazitäten für Mpox-Impfstoff - Zahlenvorlage voraus

Bavarian Nordic-Aktie gibt Gewinne ab: Höhere Kapazitäten für Mpox-Impfstoff - Zahlenvorlage voraus

• Bavarian Nordic erhöht Kapazitäten für Mpox-Imfpstoff
• Vorlage der Halbjahresbilanz am 22. August
• Aktie seit Jahresbeginn deutlich höher - Ist noch mehr drin?


Bavarian Nordic stellt den bisher einzigen in den USA und Europa zugelassenen Impfstoff gegen das Mpox-Virus her und steht daher nach den Mpox-Ausbrüchen in Afrika und dem Aufkommen einer neuen, gefährlicheren Variante im Zentrum der Aufmerksamkeit - zumal die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der vergangenen Woche aufgrund der Mpox-Ausbrüche die höchste Alarmstufe ausgerufen hat. Entsprechend legte die Aktie von Bavarian Nordic an der Börse in Kopenhagen in diesem Jahr auch bereits um rund 58 Prozent zu.

Am Dienstag gibt der Anteilsschein an der dänischen Börse zeitweise um 1,37 Prozent auf 266,80 Dänische Kronen nach. Dabei dürfte noch eine Pressemitteilung der Biotechfirma vom Wochenende nachwirken, in der sie eine Produktionserhöhung angekündigt hatte. Aber auch die am Donnerstag bevorstehende Veröffentlichung von Halbjahreszahlen dürfte bereits ihren Schatten vorauswerfen.

Mpox-Ausbreitung: Bavarian Nordic will Impfstoffproduktion steigern

Wie Bavarian Nordic am Samstag per Pressemitteilung bekanntgab, wolle man die Impfstoffproduktion als Reaktion auf die jüngsten Ereignisse steigern, "um weiterhin einen gleichberechtigten Zugang zum Mpox-Impfstoff zu gewährleisten". So habe man die Afrikanischen Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) darüber informiert, dass zusätzlich zu den bestehenden Bestellungen bis Ende 2025 eine Kapazität für weitere zehn Millionen Impfdosen bestehe. Bis zu zwei Millionen Dosen des Mpox-Impfstoffes könnten dabei schon 2024 bereitgestellt werden, heißt es. Das Unternehmen arbeite außerdem eng mit den Africa CDC zusammen, um die Produktionskapazitäten für die Herstellung des Mpox-Impfstoffs in Afrika durch Technologietransfer an ausgewählte afrikanische Hersteller weiter auszubauen.

"Bavarian Nordic arbeitet eng mit allen Beteiligten zusammen, um einen gleichberechtigten Zugang zu unserem Impfstoff gegen Mpox zu gewährleisten", wird Bavarian Nordic-CEO Paul Chaplin in der Pressemitteilung zitiert. Laut ihm sei es dabei wichtig, dass man eine starke Partnerschaft mit dem Africa CDC aufgebaut habe, sowohl bei der Versorgung als auch bei der Ausweitung des Produktionsnetzwerks auf Afrika.

Laut "n-tv" begann der aktuelle Mpox-Ausbruch im Januar 2023 in der Demokratischen Republik Kongo und spielte sich in der Folge vor allem in Afrika ab, in der vergangenen Woche wurde jedoch der erste Fall einer der neuen Varianten außerhalb Afrikas bestätigt. Bavarian Nordic hat indes laut eigenen Angaben bereits 2022 - als sich die Fälle von Mpox zuletzt weltweit häuften - damit begonnen, einen Impfstoffbestand anzulegen, um bei potenziellen Ausbrüchen über eine Kapazitätsreserve zu verfügen. Da der Impfstoff von Bavarian Nordic als wirksam gegen die aktuellen Ausprägungen des Virus gelte, dürften die Dänen nun mit Aufträgen im großen Stil rechnen, sagte Jefferies-Analyst Peter Welford laut "n-tv".

Halbjahreszahlen voraus: Sorgt der Mpox-Impfstoff für Schub?

Ob sich die jüngsten Entwicklungen rund um Mpox und den Impfstoff für Bavarian Nordic schon jetzt finanziell ausgezahlt haben, könnte sich womöglich bereits am Donnerstag zeigen. Denn dann legt das Unternehmen die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2024 vor. Der letzte große Mpox-Ausbruch im Jahr 2022 hatte laut "WirtschaftsWoche" zwar die Umsätze des Impfstoffherstellers angekurbelt, es blieb allerdings weniger Gewinn übrig, weil mehr Geld in die Entwicklung neuer Impfstoffe investiert wurde. Dieses Muster könnte sich nun womöglich wiederholen.

Analysten erwarten laut den Daten von "finanzen.net" für Bavarian Nordic im zweiten Quartal einen Gewinn je Aktie in Höhe von 1,92 Dänischen Kronen. Das wäre ein deutlicher Gewinnrückgang, da das Ergebnis je Aktie im Vorjahreszeitraum noch bei 6,90 Dänischen Kronen gelegen hatte. Der Umsatz von Bavarian Nordic wird für das zweite Quartal auf 1,248 Milliarden Dänische Kronen geschätzt, nachdem es im gleichen Quartal des Vorjahres noch 1,987 Milliarden Dänische Kronen waren.

Chancen und Risiken für die Bavarian Nordic-Aktie

Angesichts der bereits starken Entwicklung der Bavarian Nordic-Aktie in diesem Jahr, stellt sich die Frage, ob noch Potenzial in dem Titel steckt. Wie das Unternehmen mitteilte, habe man bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA die Zulassung des Mpox-Impfstoffes für 12- bis 17-Jährige beantragt, daneben sei auch eine Zulassung für Kinder unter zwölf Jahren geplant. Kurzfristig könnte dies den Aktienkurs womöglich noch weiter antreiben.

In der Vergangenheit hat sich jedoch mehrfach gezeigt, dass ein Pandemie-Effekt bei Impfstoffaktien meist nicht von Dauer ist. So verzeichnete etwa die Bavarian Nordic-Aktie beim weltweiten Mpox-Ausbruch im Jahr 2022 bereits einen kräftigen Kurssprung auf ein Niveau von mehr als 390 Dänischen Kronen, danach ging es jedoch auch schnell wieder deutlich abwärts. Die "WirtschaftsWoche" warnt außerdem davor, dass Bavarian Nordic politisch unter Druck gesetzt werden könnte, Impfstoffe billiger an Regierungen in Ausbruchregionen abzugeben oder womöglich sogar seine Patente freizugeben. Das Wirtschaftsmagazin sieht daher momentan für Anleger mehr Risiken als Chancen.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: davide bonaldo / Shutterstock.com,Anne Czichos / Shutterstock.com

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