"Trump 2.1" |
16.12.2024 18:05:00
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Banque Syz identifiziert mögliche Marktüberraschungen für 2025: Macht Donald Trump eine Zoll-Kehrtwende?
• Trump droht für neue Amtszeit mit hohen Zöllen
• Wandel zu "Trump 2.1" möglich?
Die Banque Syz zeigt sich optimistisch für Risikoanlagen im Jahr 2025. Gestützt werde diese Einschätzung "durch die Erwartung einer widerstandsfähigen Weltwirtschaft, eines starken zweistelligen Gewinnwachstums der S&P-Unternehmen und niedrigerer Realzinsen in den Industrieländern", wie die Bank schreibt. Doch trotz der positiven Aussichten könnte es auch weiterhin Herausforderungen und Unsicherheiten geben, wodurch "der Weg für globale Aktien nicht ganz glatt sein könnte", heißt es in einem Bericht, in dem die Bank zehn mögliche Überraschungen, die die Märkte im Jahr 2025 beeinflussen könnten, identifiziert hat.
Trump droht mit hohen Zöllen
Eine dieser potenziellen marktbewegenden Überraschungen im Jahr 2025 wäre laut der Banque Syz der Wandel von "Trump 2.0" zu "Trump 2.1".
Bisher wird davon ausgegangen, dass der designierte US-Präsident Donald Trump sich erneut auf die Erhebung von Zöllen fokussiert. Dies signalisiere "eine seismische Verschiebung, die die globale Wirtschaftslandschaft neu definieren könnte", was sich nicht ausschließlich auf die USA, "sondern auf alle miteinander verbundenen Volkswirtschaften auswirkt", berichtet die Banque Syz. Trump hat bereits unter anderem Zölle von 20 Prozent auf Importe aus der EU, von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada und gar in Höhe von 60 Prozent auf Waren aus China angekündigt.
Mögliche Überraschung: "Trump 2.1"
Was aber wäre, wenn Trump seine Meinung ändern und "eine versöhnlichere Haltung gegenüber den Handelspartnern" einnehmen würde? Bedenken über die Auswirkungen der Zölle auf die Inflation könnten ihn laut der Banque Syz zu einem solchen Wandel von "Trump 2.0" zu "Trump 2.1" veranlassen.
In diesem Überraschungsszenario der Bank würde Trump, nachdem er zu Beginn seiner Präsidentschaft neue Zölle verhängt hat, "Gespräche mit China über ein umfassendes Handelsabkommen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt" aufnehmen. China, das "mit einem schwachen Wirtschaftswachstum und strukturellen Herausforderungen" zu kämpfen habe, könnte zu Zugeständnissen bereit sein.
Die Volksrepublik habe bereits damit begonnen, ihr Wachstum auf die Binnennachfrage auszurichten, berichtet die Banque Syz, "und ein Handelsabkommen mit den USA kann diesem Zweck dienen". China sei zudem besser positioniert, da es seine Abhängigkeit von US-Exporten verringert habe. Inzwischen entspreche seine Handelsbilanz weltweit (ohne die USA und die EU) der Handelsbilanz mit den USA allein.
Im Falle eines überraschenden Wandels von Donald Trump würden laut der Banque Syz die Zölle auf verschiedene Waren abgeschafft und der Handel zwischen den USA und China würde wieder zunehmen, während die geopolitischen und wirtschaftlichen Spannungen zwischen den USA und China abnehmen würden. In Folge dessen würde die EU China dazu drängen, ein vergleichbares Handelsabkommen auszuhandeln. In den USA würde der nachlassende importierte Inflationsdruck laut Banque Syz zu einem Rückgang der Zinssätze beitragen. Derweil würde der chinesische Aktienmarkt für institutionelle Anleger in den USA wieder attraktiv und könnte sich dadurch nach einer langen Phase schwacher Performance wieder erholen.
Redaktion finanzen.at
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