Industriekonjunktur 28.12.2022 16:59:00

Bank Austria: Abschwung der österreichischen Industrie verliert an Tempo

Bank Austria: Abschwung der österreichischen Industrie verliert an Tempo

Demnach steig der Index geringfügig auf 47,3 Punkte, er liegt damit jedoch den fünften Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle. Das Tempo des Jobaufbaus stieg im Dezember leicht an, da freie Stellen nachbesetzt wurden.

Die Entspannung bei den Lieferengpässen verlangsamte den Rückgang der Produktionsleistung im Dezember trotz des weiter stark sinkenden Neugeschäfts. Der starke Einbruch der Nachfrage bremste den Kostenauftrieb und auch der Anstieg der Verkaufspreise verlangsamte sich deutlich gegenüber den Vormonaten, teilte das Geldinstitut am Mittwoch in einer Aussendung mit. Demzufolge habe es aktuell den geringsten Anstieg der Lieferzeiten seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 gegeben.

Fazit der Banker: "Die Stabilisierung der kurzfristigen Aussichten und der Produktionserwartungen auf Jahressicht signalisiert eine leichte Entschärfung der Rezession in der Industrie zum Jahreswechsel 2022/23." Die Dezember-Umfrage liefere erste Anzeichen, dass die Rezession in der österreichischen Industrie sich zu entschärfen beginnt.

Aufgrund der stark nachlassenden Nachfrage und rückläufiger Auftragsabrufe seitens der Kunden kam es im Dezember, den achten Monat in Folge, zu einem Anstieg der Bestände in den Fertigwarenlagern. Gleichzeitig lässt die Preisdynamik deutlich nach. "Der Anstieg der Einkaufspreise verlangsamte sich den dritten Monat in Folge und der entsprechende Index erreichte mit 61,1 Punkten den niedrigsten Wert seit zwei Jahren. Wegen des nur wenig verringerten angebotsseitigen Drucks durch die Energiepreise wurde im Dezember jedoch weiterhin der langjährige Durchschnitt klar übertroffen", teilte die Bank Austria mit.

Der Nachholbedarf an Arbeitskräften hielt an. "Nach durchschnittlich 4 Prozent im Jahr 2021 hat sich die Arbeitslosenquote in der heimischen Sachgütererzeugung im Jahr 2022 auf durchschnittlich 3,1 Prozent verringert. Damit war die Arbeitslosenquote deutlich geringer als im Jahr vor dem Ausbruch der Pandemie und nicht mal halb so hoch wie in der Gesamtwirtschaft mit geschätzten 6,4 Prozent", so Banken-Ökonom Walter Pudschedl.

Zum Ausblick meinte er: "Für den Start ins Jahr 2023 ist zwar eine geringfügige Entspannung, aber vorerst kein Ende der Rezession in der heimischen Industrie in Sicht. Das Auftrags-Lager-Verhältnis verbesserte sich im Dezember zwar geringfügig, weist jedoch weiterhin klar darauf hin, dass bei aktuellem Befüllungsstand der Verkaufslager die wenigeren Aufträge auch mit geringeren Produktionskapazitäten erfüllt werden können. Die Produktion dürfte somit in den kommenden Monaten weiter sinken."

stf/tpo

APA

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Bildquelle: Tupungato / Shutterstock.com,UniCredit
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