27.08.2013 22:59:59

Badische Neueste Nachrichten: Fatale Parallelen

Karlsruhe (ots) - Barack Obama ist nicht George W. Bush. Und doch erinnern die aktuellen Geschehnisse in Syrien an den Beginn des Irak-Krieges vor zehn Jahren. Damals hieß der Kriegsgrund Massenvernichtungswaffen. Die Amerikaner beschuldigten den irakischen Diktator Saddam Hussein, sie zu horten. Am Ende stellte sich heraus: Nichts davon war wahr. US-Präsident Bush hatte nur einen Vorwand gebraucht, um der internationalen Staatengemeinschaft Sand in die Augen zu streuen. Als herauskam, dass Bush gelogen hatte, war es zu spät. Der Irak-Krieg kostete Hunderttausende Menschen das Leben, bescherte den USA ein finanzielles Desaster und beschädigte den Ruf der Supermacht in aller Welt. Für Obama muss dies eine Lehre sein. Gewiss, die Situation in Syrien ist mit der im Irak nicht zu vergleichen. Wie Karl Marx schon wusste, wiederholt sich die Geschichte nicht, und wenn, dann nur als Farce. Auch das sollte Obama bedenken. Aber zumindest sollte er die Untersuchungsergebnisse der UN-Chemiewaffen-Inspekteure abwarten. Warum sofort mit dem Säbel rasseln? Das legt doch die Vermutung nahe, die Entscheidung für den Krieg sei längst gefallen - die Inspekteure nur Staffage. Obama ist ein guter Redner, aber als Staatsmann beweist er wenig Geschick. Warum legte er sich auf die rote Linie fest? Die Warnung vor dem Einsatz von Chemiewaffen schränkt jetzt seinen eigenen Handlungsspielraum ein. Will er glaubwürdig bleiben, muss er handeln. Ein schwerer Fehler, ohne Not begangen. Noch fataler wäre ein vorschneller Militärschlag, und am Ende war es Assad doch nicht. Man kann nur eines hoffen, dass Obama besonnen handelt.

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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de

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