27.11.2013 22:36:08

Badische Neueste Nachrichten: Die Schwäche des Königs

Karlsruhe (ots) - Es gibt einen Mann in Thailand, der die Massenproteste gegen die Regierung mit einem Handstreich beenden könnte. Ein Wort von König Bhumibol - und das ganze Land hört zu. Doch Bhumibol schweigt und niemand weiß, ob das am längsten regierende Staatsoberhaupt der Welt überhaupt noch körperlich in der Lage ist, sich an sein Volk zu wenden. Jahrelang lag der König im Krankenhaus. Vor wenigen Monaten wurde er zwar entlassen, doch nicht wenige glauben, dass dies kein gutes Zeichen ist und der Herrscher am Abend seines Lebens angekommen ist. Dabei wäre der bald 86-Jährige in diesen Tagen für sein Land so wichtig wie selten in der Geschichte Thailands. Das Land ist gespalten. Die Demonstrationen erreichen nun die Urlaubsgebiete im Süden - ein Alarmsignal für einen Staat, der wirtschaftlich in großem Maße vom Tourismus abhängt. Der allseits beliebte Bhumibol, seit 67 Jahren auf dem Thron, regiert in einer konstitutionellen Monarchie. Die politische Macht des Königs ist zwar durch eine Verfassung eingeschränkt, aber das Volk ist ihm treu ergeben. Bhumibol steuerte Thailand durch schwierige Zeiten, erlebte Demokratisierung und Militärregierung. Das Volk ertrug vieles, auch weil es dem König blind vertraut. Doch seit der Monarch schweigt, wird es unruhig im Land. Es fehlt eine Figur, die politische Strömungen eint. Die Schwäche des Königs könnte für das Urlaubsparadies noch gefährlich werden.

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