19.04.2013 15:32:31

Ausdrückliches Lob von Schäuble für EZB-Geldpolitik - Presse

   Von Susann Kreutzmann

   BERLIN--Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die Europäischen Zentralbank (EZB) wegen ihrer umsichtigen Geldpolitik ausdrücklich gelobt. "Bei einer Inflationsrate von unter zwei Prozent kann man nur sagen, dass die EZB zurzeit scheinbar alles richtig macht", sagte der Minister im Gespräch mit der Wirtschaftswoche. "Im Übrigen bilden sich auch die Target2-Salden zwischen den nationalen Zentralbanken zurück, und die Lohnstückkosten gleichen sich an. Das sind auch Signale dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind", fügte Schäuble hinzu.

   Gleichzeitig sprach sich Schäuble für eine Reduzierung der Liquidität in der Eurozone aus und warnte vor einer zu lockeren Geldpolitik. "Es ist viel Geld im Markt, meiner Meinung nach zu viel Geld", sagte der Bundesfinanzminister. Er könne nur begrüßen, wenn die EZB versuche, Spielräume auszunutzen, um die große Liquidität ein wenig zu verringern. Allerdings seien diese Spielräume derzeit wegen der Krise in Südeuropa gering, räumte Schäuble ein. "Wir dürfen in Deutschland nicht vergessen, dass viele europäische Länder noch in einer prekären Wachstumslage sind", betonte er.

   Erneut lehnte Schäuble die Forderung der Krisenländer ab, die dortigen Wirtschaftskrisen durch mehr Liquidität zu bekämpfen. "Wer nur mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf pumpt, ohne die erforderlichen Reformen anzugehen, schafft damit noch kein nachhaltiges Wachstum. Die Leute übersehen, dass dann die Gefahr einer Blasenbildung schwerer wiegt als der kurzfristige Konjunktureffekt."

   Schäuble sprach sich erneut dafür aus, dass Unternehmen weltweit einen Mindeststeuersatz zahlen sollten. Die Initiative Schäubles und des britischen Finanzministers George Osborne zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Steueroasen wolle deshalb auch die "exzessive Steuergestaltung" der Unternehmen bekämpfen. "Wir müssen durch internationale Zusammenarbeit erreichen, dass Unternehmen wenigstens einmal angemessen besteuert werden", verlangte Schäuble. Dabei ist der in Zypern gerade durchgesetzte Satz von 12,5 Prozent nach Überzeugung des deutschen Finanzministers zu niedrig. "Ich hätte schon gern ein paar Prozentpunkte mehr", sagte er.

   Kontakt zur Autorin: Susann.Kreutzmann@dowjones.com

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   April 19, 2013 09:00 ET (13:00 GMT)

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