27.05.2016 17:07:47

AUSBLICK/Deutsche Arbeitslosenzahl sinkt im Mai leicht

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Arbeitslosigkeit in Deutschland dürfte im Mai erneut, wenn auch nur leicht, gesunken sein. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte rechnen damit, dass die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 5.000 gesunken und die gesamtdeutsche Arbeitslosenquote auf ihrem Allzeittief von 6,2 Prozent geblieben ist. Im April war ein Rückgang von 16.000 verzeichnet worden. Die Bundesagentur für Arbeit wird die Daten am Dienstag um 9.55 Uhr veröffentlichen.

   Der deutsche Arbeitsmarkt befindet sich, verglichen mit anderen europäischen Ländern, in einem beneidenswerten Zustand: Monat für Monat wächst die Beschäftigung, und zwar nicht nur die auf Teilzeit- oder befristeter Basis. Auch die Zahl normaler, sozialversicherungspflichtiger Stellen legt immer noch zu.

   Deutsche Unternehmen sind nach Aussage des Münchener ifo Instituts auch weiterhin bereit, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen. Das ifo-Beschäftigungsbarometer lag im Mai unverändert bei 108,2 Punkten. "Die Beschäftigungsdynamik bleibt damit leicht expansiv ausgerichtet", konstatieren die Konjunkturforscher.

   In der Industrie setzte sich die Erholung des Barometers laut ifo fort. Besonders die Investitionsgüterhersteller suchen demnach neue Mitarbeiter. Auf dem Bau passe der neue Rekord des dortigen Geschäftsklimaindex zu unverminderten Einstellungen der Firmen. Der Handel betreibt laut ifo ebenfalls eine leicht expansive Personalpolitik. Nur die Dienstleistungsunternehmen wollten sich bei den Personalplanungen etwas mehr zurückhalten.

   Zugleich liegt die Arbeitslosigkeit bei 6,2 Prozent. Niedriger war sie seit 1991 nie. Dass sie nicht im gleichen Maß ab-, wie die Beschäftigung zunimmt, liegt daran, dass ein beträchtlicher Teil des Beschäftigungszuwachses aus der so genannten stillen Reserve (Alte, Frauen) und aus Zuwanderung stammt. Ein Teil der Zuwanderung - die von Asylsuchenden - wird nun aber nach Meinung von Experten doch zu steigenden Arbeitslosenzahlen führen.

   So rechnen die Arbeitsagenturen nach Aussage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für die nächsten drei Monate mit einer leicht steigenden Arbeitslosigkeit. Das ist das Ergebnis der monatlichen IAB-Umfrage unter den BA-Außenstellen.

   "Auch wenn sich die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit bisher günstig entwickelt hat, gehen die Arbeitsagenturen für die nächsten drei Monate nun von einer leichten Zunahme aus", zitiert eine IAB-Pressemitteilung Enzo Weber, den Leiter des IAB-Forschungsbereichs "Prognosen und Strukturanalysen".

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/jhe

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   May 27, 2016 10:37 ET (14:37 GMT)

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