Bankaktien rutschen ab |
04.08.2015 17:17:00
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Athener Börse dämmt Talfahrt ein
Zu Wochenbeginn war an der Athener Börse nach fünfwöchiger Zwangspause der Handel wieder aufgenommen worden. Der Athex Composite war daraufhin um bis zu 23 Prozent eingebrochen und auf den tiefsten Stand seit September 2012 gefallen. Am Ende dieses "Schwarzen Montags" - wie griechische Händler sagten - hatte der Index noch rund 16 Prozent im Minus gelegen.
Die Börse in Athen ist von historischen Tiefpunkten aber weit entfernt. Im Jahr 2012 hatte der Athex-Index ein Zwischentief bei 471 Punkten markiert. Das ist nochmals fast ein Viertel weniger als das Tagestief vom Montag. Von Anfang 2008 bis Juni 2012 hatte das Aktienbarometer fast 91 Prozent seines Wertes verloren. Dann folgte eine steile Erholung um fast 180 Prozent, bevor die Börse im April 2014 angesichts der Zuspitzung im Schuldendrama wieder den Rückwärtsgang einlegte.
BANKAKTIEN BLEIBEN BESONDERS UNTER DRUCK
Insbesondere die Aktien der griechischen Banken stehen unter Druck. Der Sektor sei abhängig von den Liquiditätsprogrammen der Geldgeber und seit der Schließung der Börsen sei die Skepsis immens gewachsen, erklärte Jens Klatt vom Investmenthaus DailyFX die besonders hohen Verluste.
Am Vortag waren die Papiere der großen börsennotierten Institute Piraeus Bank, National Bank of Greece, Alpha Bank und Eurobank Ergasias jeweils um rund 30 Prozent gefallen. Sie hatten damit jeweils den größtmöglichen Tagesverlust verzeichnet. Auch am Dienstag lagen die Papiere erneut an der 30-Prozent-Marke. Bei der National Bank of Greece löst sich der Kurs aber bereits zeitweise nach oben und das Geschäft mit den Papieren belebte sich. Das könnte nachlassenden Druck signalisieren.
STABILISIERUNGSMECHANISMEN GREIFEN LANGSAM
Die Stabilisierungsmaßnahmen der griechischen Börsenaufsicht scheinen zumindest etwas Erleichterung bringen: "Ohne die täglichen Verlustlimits und das Verbot von Leerverkäufen könnte es noch sehr viel schlimmer aussehen", sagte Marktanalyst Craig Erlam vom Währungshändler Oanda.
Für Transaktionen an der griechischen Börse gelten Einschränkungen: Anleger, die ihr Geld bei griechischen Banken haben, können bis auf weiteres nur dann Aktien kaufen, wenn sie dafür Geldmittel aus dem Ausland verwenden oder Bargeld anlegen, sagte der Präsident des Kapitalmarkt-Komitees, Botopoulos. Außerdem ist das Verbot von Leerverkäufen verlängert worden. Bei einem Leerverkauf wetten Spekulanten auf einen Kursrückgang. Dazu leihen sie sich Aktien, um diese zu verkaufen - in der Hoffnung, sie später zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen zu können.
Ende Juni hatte das pleitebedrohte Griechenland nach dem Scheitern der Schuldenverhandlungen mit den internationalen Geldgebern seine Banken und auch die Börse geschlossen und Kapitalverkehrskontrollen eingeführt, um einen möglichen Ansturm auf die Geldinstitute des Landes zu unterbinden./fat/mis/he
ATHEN (dpa-AFX)
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