21.03.2013 12:47:00
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Arbeitsmarkt - AMS-Kopf: Heuer zu 2012 wohl neutrale Entwicklung
Natürlich habe die Krise einen massiven Jobabbau "vor allem in der Industrie" gebracht, so Kopf; gewonnen wurden seit 2008 Arbeitsplätze in den Branchen Handel, Tourismus und Gesundheitsberufe. "Dort gibt es einen hohen Frauen- und Teilzeitanteil", so Kopf.
Vergleiche man die Zahl der Vollzeitstellen nicht mit 2008, sondern schaue sich 2011 und 2012 an, so habe es hier auch jeweils wieder Zuwächse gegeben, gab der Fachmann zu bedenken - wenn 2012 auch mit einer schwächeren Dynamik als 2011, als mehr Vollzeit- als Teilzeitjobs geschaffen worden waren.
Von der erwarteten konjunkturellen Entwicklung fände es Kopf "nicht völlig unwahrscheinlich", dass es 2013 möglicherweise erstmals wieder auch im Vollzeitbereich mehr Stellen geben könnte als 2008. Job-Motor sei der Tourismus - allerdings eben mit vielen Teilzeitstellen; es bleibe abzuwarten, wie sich die Industrie nun entwickle. Man erwarte heuer ein Wirtschaftswachstum von 1,0 bis 1,1 Prozent.
Kopf wollte die Lage zu Jahresmitte nicht konkret einschätzen, vor allem aber ja nicht überschätzen: "Wahrscheinlich ist die Lage dann auch neutral zum Vorjahr; grundsätzlich erwarten wir erst für Mitte 2014 eine bessere Situation am Arbeitsmarkt", sagte der AMS-Chef zur APA.
Dass es im 4. Quartal 2012 zu einem Abbau von 12.700 Vollzeitstellen kam, sei vor allem auf den frühen Wintereinbruch zurückzuführen. "Es gab schon im Oktober Schnee, der Bau ist sehr sehr rasch arbeitslos geworden", so Kopf. Es sei daher noch zu früh, diese Tatsache als "besorgniserregend" einzustufen. Schließlich dauere der Winter auch im heurigen Jahr schon lange: "Auch das 1. Quartal heuer ist für den Bau sehr belastend", so Kopf. Für eine negative Einschätzung sei es aber noch "zu früh" - allerdings auch für Euphorie.
Insgesamt - also samt Unternehmern - gab es im Vorjahr nach internationaler Erhebungsmethode im Jahresschnitt 4,18 Mio. Erwerbstätige, davon 3,63 Mio. unselbstständig Erwerbstätige; arbeitslos waren im Jahresschnitt 189.100 Personen, was einer Quote von 4,3 Prozent entspricht.
Heuer will das AMS 395.000 Stellen besetzen, 2012 waren es 372.000 gewesen, hieß es in einer Aussendung. Die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse soll gegenüber dem Vorjahr um 18.000 steigen.
Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S) freute sich am Donnerstag in einer Aussendung über das aktuell beschlossene "Fachkräftepaket". Etwa soll ein Fachkräftestipendium es künftig möglich machen, geringer und mittel qualifizierte Arbeitnehmer und Arbeitslose durch ein Stipendium zu Facharbeitern in Mangelberufen und zu Pflegekräften auszubilden.
(Grafik 0423-13, Format 42 x 105 mm) (Schluss) phs/kre
WEB http://www.ams.at
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