Vor QUALCOMM-Einigung |
05.05.2019 21:45:00
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Apple wollte sich wohl an Intel beteiligen
Hintergrund: Rechtsstreit zwischen Apple und QUALCOMM
Kürzlich wurde ein mehrere Jahre währender Patentstreit zwischen dem iKonzern Apple und dem Chipproduzenten QUALCOMM beigelegt. Der Konflikt entstand ursprünglich, als Apple QUALCOMM anklagte, durch zu hohe Lizenzgebühren seiner Patente den Wettbewerb unfair zu gestalten. Dies ließ der Chipproduzent nicht auf sich sitzen und konterte mit dem Vorwurf, in Apple-Geräten würden QUALCOMM-Technologien ohne Patentlizenz genutzt.
Da Apple, einer der wichtigsten Kunden des Halbleiter-Unternehmens, infolge des Rechtsstreits schon 2017 Zahlungen an QUALCOMM einstellte, spürte das Unternehmen den Konflikt sehr deutlich. Wie der Chiphersteller verlautete, entgingen dem Unternehmen so Einnahmen in Milliardenhöhe. Allerdings spürte auch Apple die Konsequenzen des Gerichtsverfahrens. So konnte QUALCOMM das Verkaufsverbot von älteren iPhone-Modellen in Deutschland erzielen.
Apples Interesse an Intels Modemsparte
Die Schwierigkeiten in Zusammenhang mit dem Rechtsstreit dürften Apple dann auch veranlasst haben, mit Intel in Gespräche über den Kauf von deren Modem-Sparte zu treten. Diese haben dem Wall Street Journal zufolge schon letzten Sommer begonnen. Da Apple eine Alternative zu Chips von QUALCOMM suchte, hätte eine teilweise Übernahme des IT-Unternehmens durchaus lukrativ sein können. Schließlich plante Intel 5G-Chips zu entwickeln, die Apple in seinen iPhones hätte nutzen können - ohne teure Lizenzgebühren an QUALCOMM zu zahlen. Jedoch erklärte Intel, die ersten 5G-Chips erst im Jahr 2020 auf den Markt bringen zu wollen, was für den Smartphone-Markt recht spät gewesen wäre - insbesondere da QUALCOMM die neue Technologie schon für dieses Jahr in Aussicht stellte.
Überraschende Einigung zwischen Apple und QUALCOMM
Dies könnte Apple dann auch dazu gebracht haben eine Einigung mit dem Chiphersteller zu erzielen, um im Smartphone-Geschäft nicht weiter zurückzufallen. Nun wird Apple wieder Chips von QUALCOMM beziehen. Fast zeitgleich mit der Beilegung des Konflikts gab Intel dann auch bekannt, sich ganz aus der der Chip-Herstellung für Smartphones zurückzuziehen. Wie Intel-CEO Bob Swanson in einem Interview mit The Wall Street Journal sagte, hinge der Ausstieg aus dem Smartphone-Modem-Geschäft direkt mit der Einigung zusammen: "In Hinblick auf die Bekanntgabe von Apple und QUALCOMM, haben wir unsere Chancen abgeschätzt Geld zu verdienen, während wir gleichzeitig diese Technologie für Smartphones liefern und sind zu dem Zeitpunkt zu dem Schluss gekommen, dass wir einfach keinen Weg sehen". Aus diesem Grund sei das Modem-Geschäft eingestampft worden. Dies gelte allerdings lediglich für den Smartphone-Markt, nicht jedoch für Autos und PCs, wie die dpa berichtete. Auch Chips für den 4G-Smartphone-Standard würden weiterhin geliefert.
Intel-Aktie als Verlierer der Beilegung des Konflikts
Trotzdem sah sich das Unternehmen gezwungen seine Prognose für das laufende Jahr zu senken, was die Intel-Aktie auf Talfahrt schickte. So verlor der Anteilsschein im Anschluss an die Nachricht 8,99 Prozent an Wert. Und auch andere Halbleiterwerte wurden von Intels gesenkter Prognose teilweise mit in die Tiefe gezogen. Ein Verkauf der Modem-Sparte wäre dem IT-Unternehmen sicherlich gelegen gekommen. Allerdings berichtete das Wall Street Journal, dass die Gespräche zwischen Intel und Apple nach der Einigung mit QUALCOMM jäh zum Erliegen gekommen wären.
Redaktion finanzen.at
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