27.11.2016 13:36:41

APA ots news: WIFO: US-Handelsbarrieren könnten bis zu 80.000 Jobs in...

APA ots news: WIFO: US-Handelsbarrieren könnten bis zu 80.000 Jobs in Österreich betreffen

Wien (APA-ots) - Wenn die USA als guter Handelspartner wegfallen, könnte

sich das negativ auf den österreichischen Arbeitsmarkt auswirken,

warnt WIFO-Leiter Christoph Badelt in der ORF-Pressestunde. Er

fordert aber einen kritischen Blick auf die internationalen

Handelsbeziehungen: "Gegen eine Globalisierung, die auf Rechenfehlern

basiert, muss man ankämpfen."

Wie wichtig die USA als Handelspartner für Österreich sind, zeigt

sich an der Zahl der Jobs, die mit den Exporten verbunden sind: Rund

80.000 Arbeitsplätze in Österreich hängen direkt oder indirekt an den

guten Beziehungen zu den USA. Das ergeben aktuelle Berechnungen des

Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO). "Wenn der

designierte US-Präsident Donald Trump mit seinen Bestrebungen, das

Land stärker abzuschotten, ernst macht, könnten diese Jobs in Gefahr

geraten", warnt WIFO-Leiter Christoph Badelt, der heute, Sonntag, in

der ORF-Pressestunde zu Gast war.

Österreich wies im Jahr 2015 eine Exportquote von 53,1 Prozent des

BIP auf, für Exporte außerhalb des Euro-Raums liegt sie bei immerhin

noch 23 Prozent des BIP. Die USA sind der zweitwichtigste

Handelspartner Österreichs: Die Exportsumme in die Vereinigten

Staaten betrug zuletzt 9,1 Milliarden Euro. Daran sind in Österreich

eine Bruttowertschöpfung von 4,5 Milliarden Euro und rund 60.000

Arbeitsplätze geknüpft, hat das WIFO errechnet. Durch Exporte, die

via Deutschland und andere EU-Länder aus Österreich in die USA gehen,

sind es insgesamt 80.000 heimische Arbeitsplätze.

Sollten die USA den Außenhandel einschränken, dürfte das negative

Folgen für Österreich haben: "Das heimische Wachstum war immer wieder

stark vom Export getragen", sagt Badelt. "Anders als in den USA, in

denen das Wachstum vom privaten Konsum getragen ist." Die

US-Exportquote beträgt lediglich 13 Prozent des BIP. "Wenn die USA

als guter Handelspartner wegfallen", sagt Badelt, "wird es vor allem

für österreichische Klein- und Mittelbetriebe schwierig, die

Handelsströme auf andere, neue Zielmärkte umzuleiten."

Den wachsenden Protektionismus sieht Badelt kritisch. "Die

Globalisierung, verstanden als internationale Handelsströme, hat für

alle Beteiligten wirtschaftliche Vorteile." Dennoch müsse man sich

der Frage stellen, warum sich so viele Menschen als Verlierer der

Globalisierung fühlen: "Wenn die externen Kosten der Globalisierung,

etwa die negativen Auswirkungen des Transports auf die Umwelt, nicht

einkalkuliert werden, dann ist das ein Problem. Das gleiche gilt für

inakzeptable Sozialstandards etwa in einigen asiatischen Ländern.

Gegen eine Globalisierung, die auf derartigen Rechenfehlern basiert,

muss man ankämpfen."

Rückfragehinweis:

WIFO-Pressesprecher Christoph Schwarz,

Tel. 0664/2256646,christoph.schwarz@wifo.ac.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0025 2016-11-27/13:31

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