16.07.2016 05:30:00
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APA - N A C H R I C H T E N Ü B E R B L I C K - 05.30 Uhr
Ankara/Istanbul - Ein Putschversuch gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bricht offenbar schon nach wenigen Stunden zusammen. Erdogan landete in der Nacht auf Samstag auf dem Istanbuler Flughafen und wurde von hunderten jubelnden Unterstützern begrüßt. Davor hatten sich bereits Dutzende Soldaten den Polizeikräften ergeben, mindestens 40 Menschen starben durch die Gewalt. Die Putschisten hatten unter anderem auf Demonstranten in Istanbul geschossen sowie das Parlamentsgebäude in Ankara bombardiert.
Erdogan kündigte ein hartes Vorgehen gegen die Putschisten an. Die Armee werde nun gesäubert, sagte er. Auch international erhielt der wegen seines autoritären Regierungsstils umstrittene Politiker Rückendeckung. US-Präsident Barack Obama rief in der Nacht auf Samstag alle türkischen Parteien auf, sich hinter den Präsidenten zu stellen. Auch die EU-Spitzen bekräftigen in einer gemeinsamen Erklärung ihre "volle Unterstützung für die demokratisch gewählten Institutionen" der Türkei. Hinter Erdogan stellte sich auch Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu.
Tausende Erdogan-Anhänger demonstrierten in Wien
Wien/Ankara - Der Putschversuch des Militärs in der Türkei hat in Wien in der Nacht auf Samstag Tausende Erdogan-Anhänger auf die Straße geholt. Sie demonstrierten zunächst vor der türkischen Botschaft in der Prinz-Eugen-Straße und zogen dann in Richtung Stephansplatz. Kurz nach 3.00 Uhr früh löste sich die Versammlung auf, wie ein Polizei-Sprecher der APA sagte. Die Kundgebung sei friedlich verlaufen.
Urlauberflüge fallen wegen Türkei-Putsches aus
Ankara/Wien - Nach dem Putschversuch in der Türkei haben mehrere Fluggesellschaften ihre Türkei-Flüge gestrichen. "Wir werden bis morgen Mittag 12 Uhr alle Verbindungen von und in die Türkei streichen", sagte ein Sprecher der AUA-Mutter Lufthansa. Niki strich zwei Flüge zwischen Wien und Antalya, die AUA die beiden Verbindungen zwischen Wien und Dalaman. Der Reiseveranstalter TUI bot allen Reisenden eine kostenlose Stornierung an. Im Außenministerium liefen am späten Abend die Telefone "heiß". Mehr als 3.300 Österreicher halten sich in der Türkei auf. Ihnen empfahl das Außenamt, "an einem sicheren Ort" zu bleiben.
Motiv des Nizza-Attentäters weiter unklar - Vater: 31-Jähriger litt unter Depressionen
Nizza/Paris - Einen Tag nach dem verheerenden Anschlag mit 84 Toten und mehr als 200 Verletzten in Nizza bleibt das Motiv des Täters unklar. Der französische Premierminister Manuel Valls zeigte sich überzeugt, dass der 31-Jährige ein überzeugter Islamist war. Dagegen sagte dessen tunesischer Vater, sein Sohn habe mit Religion nichts zu tun gehabt. Er habe unter Depressionen gelitten. Der Täter war Donnerstagabend während der Feiern des französischen Nationalfeiertags mit einem Lkw in die feiernde Menschenmenge auf der Uferpromenade von Nizza gerast. Nach zwei Kilometern erschoss die Polizei den Lkw-Lenker.
Kurz: "Keine Neutralität im Kampf gegen IS-Barbaren"
Wien/Erbil - Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) ist am Freitag zu einem Besuch in der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak eingetroffen. Seine Reise sei auch "ein Zeichen der Solidarität mit dem Irak und insbesondere mit den Kurden", die sich auch "an vorderster Front dem IS in den Weg stellen", sagte Kurz vor Journalisten in der Regionalhauptstadt Erbil. Im Kampf gegen den Terrorismus, gegen die "Barbaren" der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) "gibt es keine Neutralität", betonte der Außenminister vor einem Treffen mit dem für auswärtige Angelegenheiten zuständigen Minister der Autonomie-Regierung, Falah Mustafa Bakir.
Trump ernennt Pence zum Kandidaten für Vizepräsidentschaft
Washington - Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat den erzkonservativen Gouverneur von Indiana, Mike Pence, als seinen Kandidaten für das Amt des Vize-Präsidenten ausgewählt. Trump gab die Entscheidung am Freitag über Twitter bekannt. Er werde am Samstag eine Pressekonferenz abhalten, erklärte Trump weiter. Am Montag beginnt der Parteitag, auf dem die Republikaner Trump zum Präsidentschaftskandidaten und Pence zu seinem Vize nominieren sollen.
Wiener Dompfarrer: "Pokemon Go" in der Kirche nicht angebracht
Wien - Der Hype um die Handy-App "Pokemon Go" beschäftigt nun auch die Kirche. Ein klares Nein kommt von dem weltlichen Dingen sonst eher aufgeschlossenen Wiener Dompfarrer Toni Faber. "Es ist nicht angebracht in der Kirche Pokemon zu spielen", sagte er der Tageszeitung "Österreich". Am Samstagabend startet vor Fabers Haustür, auf dem Stephansplatz, die erste große gemeinsame Monsterjagd, der "Pokemon Go Nightwalk". Die Anglikanische Kirche wirbt dagegen offensiv um "Pokemon Go"-Spieler, weil sie in ihnen potenzielle Gläubige sieht.
(Schluss) vos/hel

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