Pessimistischer Ausblick |
21.03.2025 16:34:00
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Amadeus Fire: Rückläufige Zahlen erwartet - Aktie unter Druck
Trotz des hohen Stands an Beschäftigten gebe es in Deutschland nach längerer Zeit wieder rund drei Millionen Arbeitslose, hatte Amadeus Fire überraschend am Donnerstagabend mitgeteilt. Zudem verwies die Gesellschaft auf die "anhaltend negative Stimmungslage der Unternehmen".
Nach Einschätzung des Vorstands dürfte der Umsatz von Amadeus Fire 2025 auf 387 bis 417 Millionen Euro zurückgehen. Das wären im Mittel etwa acht Prozent weniger, als Amadeus Fire auf Basis vorläufiger Zahlen für 2024 gemeldet hatte. Der operative Gewinn (Ebita) dürfte sogar auf 36 bis 44 Millionen Euro fallen, was in der Mitte der Spanne einem Rückgang um 28 Prozent entspricht. Die operative Marge dürfte von 13 auf etwa 10 Prozent sinken.
Schon Mitte Februar hatte Amadeus Fire Eckdaten bekannt gegeben. Weil sich die Kunden mit der Beschäftigung von Zeitarbeitern und Aufträgen zur Personalvermittlung zurückhielten, sank der Erlös im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent auf knapp 437 Millionen Euro. Der operative Gewinn (Ebita) ging sogar um 21 Prozent auf 55,5 Millionen Euro zurück, weil Amadeus Fire die eigenen Betriebskosten kurzfristig nicht im gleichen Maße anpassen konnte.
Mittelfristig sieht Vorstandschef Robert von Wülfing die Chancen für das Geschäft mit Personaldienstleistungen dennoch "weiterhin grundsätzlich positiv". So sei der Markt für Fach- und Führungskräfte knapp, was dem Geschäftsmodell von Amadeus Fire zugutekomme.
Derzeit sieht er aber noch kein Licht am Ende des Tunnels. So hielten sich die Unternehmen bei der Besetzung von Stellen spürbar zurück. Auch die Wechselbereitschaft von Mitarbeitern sei gehemmt, und Amadeus Fire habe 2024 weniger Kandidaten erfolgreich vermittelt. Der Rückgang der Nachfrage sei mittlerweile auch in kaufmännischen und in IT-Berufen angekommen, die für Amadeus Fire wichtig sind.
Eigentlich will der Personaldienstleister seine Vertriebs- und Rekrutierungsorganisation in jedem Jahr verstärken und sein Geschäft weiter ausbauen. Für 2025 sei dies aber wegen des Geschäftsklimas nicht vorgesehen. "Es wird mit einem geringeren Personalbestand als im Vorjahresvergleich gerechnet." Die Kosten für Vertrieb, Verwaltung und Marketing sollen sich 2025 "weitgehend gleichlaufend" mit dem Geschäftsverlauf entwickeln. Dennoch will der Vorstand weiterhin viel Geld in die Verbesserung der Computersysteme investieren.
So reagiert die Aktie
Ein enttäuschender Ausblick hat am Freitag die Aktien von Amadeus Fire absacken lassen. Die Papiere des Personaldienstleisters fielen im Handelsverlauf um bis zu gut 13 Prozent auf 79 Euro und erreichten damit den tiefsten Stand seit Anfang März. Zuletzt notierten die Titel noch 10,76 Prozent tiefer bei 81,30 Euro. Dies bedeutete den zweitletzten Platz im SDAX.
Analyst Andreas Wolf vom Analysehaus Warburg Research äußerte sich zuversichtlich. Amadeus Fire konzentriere sich auf die betriebliche Effizienz. Der Personaldienstleister sei bestrebt, den wirtschaftlichen Abschwung zu überstehen und sich für Wachstum zu positionieren, sobald sich die Marktbedingungen verbessern. Zudem dürften die Pläne der neuen deutschen Regierung in puncto Milliardenschulden für Infrastruktur und ihr Ziel, die Inanspruchnahme von Sozialleistungen zu kürzen, sowohl der Wirtschaft insgesamt als auch Amadeus Fire selber zugutekommen.
Mit dem Kursrutsch am Freitag aber hat sich das Chartbild erst einmal deutlich eingetrübt. Die Papiere von Amadeus Fire rutschten unter die viel beachtete 200-Tage-Durchschnittslinie, die den langfristigen Trend beschreibt. Unterstützung lieferten nun die 50- und 100-Tage-Linien als charttechnische Indikatoren für die mittelfristige Entwicklung.
FRANKFURT (dpa-AFX)

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