05.04.2019 21:13:42

Allgemeine Zeitung Mainz: Unbegreiflich / Ralf Heidenreich zur Grünstrom-Debatte

Mainz (ots) - Die Stromversorger haben recht: Nicht sie sind dafür verantwortlich, dass die Verbraucher mit der Stromkennzeichnung in die Irre geführt werden, sondern der Gesetzgeber. Wenngleich viele Anbieter, sagen wir einmal, nichts dagegen haben, wenn per Gesetz vorgeschrieben ist, den Anteil der erneuerbaren Energien deutlich höher auszuweisen als Wind- und Solarstrom tatsächlich eingekauft werden. Auf ein solch kompliziertes Verfahren wie jenes der gesetzlichen Stromkennzeichnung muss man erst einmal kommen: Eingerechnet wird ein virtueller Anteil erneuerbaren Stroms, der gar nicht eingekauft wird, sondern lediglich dokumentieren soll, in welchem Maße die Verbraucher mit der EEG-Umlage, die sie zahlen, zum Ausbau von Wind- und Solarstrom beitragen. Selbst Experten fällt es schwer, das genaue Prozedere verständlich zu erklären. Die Diskrepanzen zwischen tatsächlichem Einkauf und in der Kennzeichnung ausgewiesenem Mix sind häufig enorm, wie der Grünstromanbieter Lichtblick herausgefunden hat. Dieser verfolgt mit seinen Erhebungen natürlich auch eigene Interessen. Das ändert aber nichts daran, dass die Zahlen stimmen. Unbegreiflich, warum die Bundesregierung eine Neufassung der Kennzeichnungspflicht so lange hat liegen lassen. 2020 soll die Änderung nun kommen, man darf gespannt sein. Bis dahin bleibt Verbrauchern, die wissen wollen, welchen Strom sie tatsächlich beziehen, nichts anderes übrig, als selbst aktiv zu werden. Und die jeweiligen Angebote auf Herz und Nieren zu prüfen. Die nötigen Informationen dazu gibt es nämlich - bei den Versorgern selbst und über entsprechende Siegel für Grünstrom.

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