21.08.2018 22:03:42

Allgemeine Zeitung Mainz: Ein Anfang / Christian Matz zu Kreuzfahrten

Mainz (ots) - Die Zeiten, in denen Kreuzfahrten ein elitäres Vergnügen waren, sind vorbei. Die Zeiten, in denen sich niemand Gedanken über die Ökobilanz der Urlauber-Tanker gemacht hat, allerdings auch. Soviele Schadstoffe wie knapp fünf Millionen Autos produziert ein Kreuzfahrtschiff auf der gleichen Strecke, schätzt der Nabu. Und dabei ist die Belastung durch Abwasser und die Abfälle Tausender Passagiere noch gar nicht berücksichtigt. Wie unsinnig erscheint da die Diskussion um Dieselfahrverbote in den Innenstädten; wäre es nicht viel einfacher und für die Umwelt gewinnbringender, sich mit den Reedereien anzulegen? Das versuchen die Naturschützer ja. Doch anders als in den Städten können deutsche Verwaltungsgerichte auf den Weltmeeren wenig ausrichten. Dem Nabu bleibt wenig anderes übrig, als beim jährlichen Kreuzfahrer-Vergleich die größten Dreckschleudern anzuprangern, auf Imageverlust und ein Umdenken zu setzen. Wohl wissend, dass Kreuzfahrtschiffe weltweit nur knapp ein halbes Prozent des Schiffsverkehrs ausmachen - der Frachtverkehr also das weitaus größere Problem darstellt. Aber: Kreuzfahrer sind "Leuchttürme", weil sie für den Publikumsverkehr gedacht sind; tun diese mehr für die Umwelt, dann strahlt das auf die ganze Branche aus. Die ersten Reedereien setzen bei einzelnen Neubauten bereits auf neue Antriebe. Dies mag zwar auch Marketinggründe haben, wenn der Rest der Flotte noch mit Schweröl übers Wasser tuckert, aber es ist ein Anfang. Was Reisende tun können? Wer eine Billig-Kreuzfahrt bucht, darf sich nicht wundern, wenn Umweltstandards dabei untergehen. Ein bisschen elitär sollte es also schon noch sein.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Christian Matz Manteldesk Telefon: 06131/485946 desk-zentral@vrm.de

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