23.06.2015 22:02:44

Allg. Zeitung Mainz: zu Kindern in der digitalen Welt / Nicht ausblenden

Mainz (ots) - Mit Smartphones, Tablets, Notebooks und PCs ist das wie mit allem im Leben: Sie wollen mit Verstand genutzt sein. Wenn jetzt eine Studie feststellt, dass Hunderttausende von Kindern sich zum Teil bereits im Vorschulalter mittels der genannten Zugangsgeräte im Internet bewegen, ist das kein Grund, in Sozialkritik zu verfallen. Das Ergebnis ist einfach Ausdruck von Normalität. Kinder müssen in einer echten Welt groß werden, nicht in einer künstlichen. Und echt heißt heute digital. Das sei auch allen gesagt, die - unter Berufung auf die Hirnforschung - davon ausgehen, dass dank iPad & Co. auf gut Deutsch die flächendeckende Verblödung des Nachwuchses droht. Ihnen könnte man, um diese Debatte auf die Spitze zu treiben, antworten: Wenn alle verblöden, ist das ja schon wieder egal. Aber, ganz im Ernst: Diese Gefahr besteht nicht. Jedenfalls dann nicht, wenn wir Eltern und Älteren Regeln aufstellen. Pädagogische Konzepte, persönliche Begleitung und Ansprache, Zeitlimits, kindgerechte Technik, Chancengleichheit - all das sind Regeln und Hilfsmittel, mit denen man zwar nicht alle, aber die gröbsten Klippen umschiffen kann. Wer will, dass seine Kinder das Richtige tun, muss sich um sie kümmern und Vorbild sein. Das war schon in analogen Zeiten so. Die Gesellschaft muss dann auf dieser Grundlage aufsetzen. Das heißt dann aber auch, dass Lehrer, seien sie nun 29 oder 59 Jahre alt, sich dem Wandel stellen sollten. Wenn Digitalität ausgeblendet oder nur unter Risikogesichtspunkten debattiert wird, werden viele unserer Kinder nur richtungslose Daddler. Oder Forschungsobjekte. Wir Älteren, die als Kinder zwar nicht das Internet, aber immerhin das Fernsehen nicht komplett degeneriert überlebt haben, schulden ihnen mehr.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Isabell Steinbach Newsmanagerin Telefon: 06131/485980 desk-zentral@vrm.de

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