05.01.2015 19:28:03
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Allg. Zeitung Mainz: Sand in der Statistik / Kommentar zum Arbeitsmarkt
Mainz (ots) - Kennen Sie Jürgen Borchert? Der Mann war bis
Dezember Vorsitzender Richter am Hessischen Sozialgericht. Er hat,
das darf man sagen, ein Stück deutscher Rechtsgeschichte geschrieben
zum Beispiel mit dem sogenannten Trümmerfrauenurteil. Würde man ihn fragen, was von den aktuellen Jubelbotschaften zur Entwicklung des Arbeitsmarktes zu halten ist, würde er mit einiger Wahrscheinlichkeit antworten: wenig bis nichts. Und das mit Recht. Denn: Wie kann es sein, dass dieses Land langsam auf die Vollbeschäftigung zusteuert, die Sozialsysteme aber gleichzeitig gegen die Wand? Das hat natürlich etwas mit immer schmaler werdenden Jahrgängen zu tun. Aber nicht nur. Ja, es haben immer mehr Menschen einen Job. Wenn es gut läuft sogar sozialversicherungspflichtig. Aber: Das Volumen der insgesamt zu verteilenden Arbeit nimmt seit über zehn Jahren nicht mehr zu, im Gegenteil. Dafür sorgt unter anderem der digitale Wandel. Mehr Arbeitsplätze bei nicht mehr Arbeit an sich - diese Gleichung geht sowohl statistisch als auch in der Realität nur mit einem Absenken des Lohnniveaus auf. Und das schlägt krachend in die Sozialsysteme durch. Wer es nicht glaubt, sollte sich fragen, warum überall die Sozialetats den Löwenanteil der öffentlichen Haushalte ausmachen oder warum die Renten schon heute immer weiter nach unten geknüppelt werden. Wie gesagt: bei gleichzeitigem Stellen-Höchststand und Fachkräftemangel. Freuen können wir uns über die jüngste Statistik natürlich dennoch ein bisschen, immerhin brummt wenigstens die Wirtschaft. Aber wir dürfen dennoch die Wahrheit nicht ausblenden, die ebenfalls in den Zahlen aus Wiesbaden steckt. Jürgen Borchert hat dazu einmal gesagt: Die Gesellschaft rieselt auseinander wie loser Sand.
zum Beispiel mit dem sogenannten Trümmerfrauenurteil. Würde man ihn fragen, was von den aktuellen Jubelbotschaften zur Entwicklung des Arbeitsmarktes zu halten ist, würde er mit einiger Wahrscheinlichkeit antworten: wenig bis nichts. Und das mit Recht. Denn: Wie kann es sein, dass dieses Land langsam auf die Vollbeschäftigung zusteuert, die Sozialsysteme aber gleichzeitig gegen die Wand? Das hat natürlich etwas mit immer schmaler werdenden Jahrgängen zu tun. Aber nicht nur. Ja, es haben immer mehr Menschen einen Job. Wenn es gut läuft sogar sozialversicherungspflichtig. Aber: Das Volumen der insgesamt zu verteilenden Arbeit nimmt seit über zehn Jahren nicht mehr zu, im Gegenteil. Dafür sorgt unter anderem der digitale Wandel. Mehr Arbeitsplätze bei nicht mehr Arbeit an sich - diese Gleichung geht sowohl statistisch als auch in der Realität nur mit einem Absenken des Lohnniveaus auf. Und das schlägt krachend in die Sozialsysteme durch. Wer es nicht glaubt, sollte sich fragen, warum überall die Sozialetats den Löwenanteil der öffentlichen Haushalte ausmachen oder warum die Renten schon heute immer weiter nach unten geknüppelt werden. Wie gesagt: bei gleichzeitigem Stellen-Höchststand und Fachkräftemangel. Freuen können wir uns über die jüngste Statistik natürlich dennoch ein bisschen, immerhin brummt wenigstens die Wirtschaft. Aber wir dürfen dennoch die Wahrheit nicht ausblenden, die ebenfalls in den Zahlen aus Wiesbaden steckt. Jürgen Borchert hat dazu einmal gesagt: Die Gesellschaft rieselt auseinander wie loser Sand.
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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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