08.12.2016 22:27:56

Allg. Zeitung Mainz: Säbelrasseln / Kommentar von Ralf Heidenreich zum Abgasskandal

Mainz (ots) - Im Verhältnis zwischen Autokonzernen auf der einen und Regierungen sowie Behörden auf der anderen Seite läuft schon seit Jahren einiges schief. Und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern Europas. Gegen eine Politik, die die Industrie im Land halten und entsprechend fördern will, ist im Grundsatz nichts einzuwenden. Wohl aber gegen eine Politik, die die Grenze zur Kumpanei immer wieder überschreitet, und zwar deutlich. Der "industriefreundliche Gruß" spricht Bände - damit beschloss Ekhard Zinke, der Präsident des Kraftfahrtbundesamtes, Mails an Mitarbeiter in Sachen Abgastest. Ironie des Schicksals: Am Ende haben die Mauscheleien der Autoindustrie mehr geschadet als genützt. Auch die EU-Kommission schaute dem Treiben wider besseren Wissens lange zu und hat erst dann ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet, als die Beweislage erdrückend war. Das Verfahren wird zwar an VW aufgehängt, aber im Grunde geht es auch um andere Hersteller, die ohne rot zu werden bei der Abgasreinigung die Ausnahme zur Regel machen - um die Motoren "zu schützen"... Allerdings ist nicht damit zu rechnen, dass die Bundesregierung und die betreffenden Unternehmen nun wirklich etwas zu befürchten haben. Denn bislang beließ es die EU-Kommission, wenn es um deutsche Interessen ging, meistens bei einer Drohung - und knickte am Ende ein. Daher brauchen sich die deutschen VW-Besitzer auch keinerlei Hoffnungen zu machen, dass sie in ähnlicher Weise entschädigt werden wie die Kunden in den USA.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Alexandra Maus Newsmanagerin Telefon: 06131/485980 online@vrm.de

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