19.02.2014 18:42:59

Allg. Zeitung Mainz: Putin entscheidet / Kommentar zur Lage in der Ukraine

Mainz (ots) - Jeder Brandsatz und jeder Stein, den Demonstranten in Kiew auf Polizisten werfen, sind ein Argument mehr für die, die jede Verhandlung mit der Opposition in der Ukraine ablehnen und stattdessen knallhartes Durchgreifen, wenn nötig auch durch das Militär verlangen. Die, das sind Wladimir Putin und seine Berater im Kreml und damit sind wir schon dort, wo über das Schicksal des Landes entschieden wird. Für Russlands Präsidenten ist die Ukraine nach wie vor Teil seines Reiches und darüber kann ernsthaft nicht verhandelt werden. Zumindest in dieser Frage weiß er im Übrigen einen großen Teil seiner Bürger hinter sich. Und deshalb ist es Putin auch völlig egal, was der Rest der Welt, insbesondere aber die Europäer denken, denen er jedes Recht auf Einmischung abspricht. Das fällt ihm umso leichter, weil die sich sehr früh eindeutig auf die Seite der Opposition gestellt haben. Doch damit sind sie automatisch Partei und wer Partei ist, hat keine Chance Gehör zu finden, um zu vermitteln. Professionelles Krisenmanagement sieht anders aus. Altkanzler Gerhard Schröder hat also völlig Recht mit seiner Kritik an der EU. Stellt sich jetzt die Frage, wie verhindert werden kann, dass die Massenproteste in einem Massaker enden. Das kann nur gelingen, wenn Vitali Klitschko seinen Mitstreitern die Steine und Molotowcocktails aus der Hand nimmt. Doch dazu dürfte er wohl kaum mehr fähig sein. Denn er hat längst die Kontrolle über die Straße verloren. Dort regieren selbst ernannte Bürgerwehren, die um jeden Preis die Machtprobe mit der Staatsgewalt suchen. - Und die wartet nur auf grünes Licht aus Moskau.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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