08.07.2013 19:59:58

Allg. Zeitung Mainz: Masterplan / Kommentar zur Ökostrom-Förderung

Mainz (ots) - Das Leben ist die Summe unserer Entscheidungen, heißt es. Das stimmt; aber oft hat das, was wir NICHT tun, die größten Konsequenzen. Das gilt für jeden Einzelnen wie für die gesamte Gesellschaft - und lässt sich an der Energiedebatte gut nachvollziehen. Jahrelang haben wir so getan, als ob die Wende nur aus dem Aufstellen von Windrädern und dem Anschrauben von Solarmodulen besteht. Nun holt uns all das, was wir versäumt haben anzugehen, wieder ein:Netzausbau, Speichertechnologien und ein adäquates Marktmodell. Aktuell ist die Verbraucherumlage für erneuerbare Energien so gestrickt, dass sie die Differenz zwischen dem Börsenstrompreis und der EEG-Förderung ausgleicht. Wenn also der Strompreis sinkt, steigt die Umlage für die Haushalte. Und sie wird das auch dann tun, wenn keine neuen Anlagen mehr zugebaut werden. Da kann der Bundesumweltminister noch so viele Strompreisbremsen reinhauen, sie werden nichts daran ändern. Die Energiewende hakt doch nicht etwa deshalb, weil wir zu viel Strom aus Wind- oder Solaranlagen hätten, sondern weil ein Masterplan fehlt. Ein Plan, der alle erforderlichen Schritte bündelt und steuert und das Thema in Kontext mit Industrie- und Standortfragen stellt. Natürlich können wir auch die Uhr zurückdrehen, die Erneuerbaren wieder begraben und so weiter machen wie früher. Solche Überlegungen haben leider wieder Hochkonjunktur. Abgesehen davon, dass mit einer Rolle rückwärts Milliarden an Fördermitteln einfach so verbrannt würden, müssen wir uns die Frage stellen, ob wir das wirklich wollen - und ob wir es uns tatsächlich leisten können. Bei der Beantwortung der Frage dürfen wir nicht nur unsere jetzige Situation in Betracht ziehen, sondern auch jene künftiger Generationen.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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