05.09.2014 19:52:58

Allg. Zeitung Mainz: Kurze Freude / Kommentar zur Ökostrom-Umlage

Mainz (ots) - Die Ökostrom-Umlage und damit die Kosten für Energie könnten erstmals seit Langem wieder leicht sinken - weil die bisherige Kalkulation zu hoch angesetzt war. Ob das nun, wie die Grünen vermuten, auf politische Preistreiberei vor der Bundestagswahl 2013 zurückgeht oder nicht - eine gute Nachricht ist das. Die Freude darüber wird trotzdem kurz sein, wir sollten sie genießen so lange sie anhält. Machen wir uns nichts vor: Bis zum Abschluss der Energiewende müssen noch Hunderte von Trassenkilometern gebaut werden, die Speicherproblematik ist noch längst nicht gelöst, und ganze Landstriche - wie heute bereits Rheinhessen - werden mangels sauberer Gesamtplanung noch mit keineswegs überall effizient arbeitenden Windrädern überzogen werden. Das alles wird teuer sein, die Entlastung bei der Stromrechnung nur von kurzer Dauer. Gleichwohl ist die jetzige Entwicklung nicht völlig ohne Wert, zeigt sie doch, dass die Wende nicht von vorneherein ein unbeherrschbares Monstrum ist. Wenn man an den richtigen Stellschrauben dreht, das Nebeneinander verschiedenster Planungen des Bundes und der Länder beseitigt und endlich eine von Allen akzeptierte, wirksame Projektkontrolle in Gang setzt, können die Risiken beherrschbarer werden. Solange aber manche - vor allem grüne - Politiker sich wie Generalvertreter von Windparkbauern gebärden und andere wiederum - zum Beispiel inBayern - in Totalverweigerung gehen dürfen, wird die Achterbahnfahrt anhalten. Und darunter leiden private Haushalte wie Betriebe gleichermaßen. EinBefund, der um so schwerer wiegt, weil die Energiewende an sich richtig ist. Aber leider ist noch viel zu oft nur Flickwerk zu sehen, wo eigentlich der Ehrgeiz notwendig wäre, ein nationales Meisterstück zu schmieden.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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