11.01.2019 20:57:42

Allg. Zeitung Mainz: Keine Ruhe / Mario Thurnes zur Sicherheit von Fußgängern

Mainz (ots) - Die Kinder, die auf der Straße Fußball spielen - das ist ein Klischeebild, das schon längst mit der Realität nichts mehr zu tun hat. Zumindest nicht in den Städten. Viel zu dicht ist der Verkehr, viel zu hoch das Risiko dort. Und auch das Bild vom Fußgänger, der seine Wege für sich hat, droht eines zu werden, das der Vergangenheit angehört. Denn die Fußgänger haben kaum noch einen Platz für sich. Das gilt nicht nur in Städten. Selbst auf Trampelwegen in Wäldern haben sie keine Ruhe mehr vor Sportradlern. "Ich hab' doch geklingelt", ist noch das Netteste, was sie zu hören bekommen, wenn sie nicht artig ins Gebüsch ausgewichen sind. Ist Besserung für Fußgänger in Sicht? Nein. Im Gegenteil. Bei den diversen "Verkehrswenden", die angekündigt werden, drohen sie hinten runter zu fallen. Denn Radwege werden ausgebaut. Das ist grundsätzlich richtig. Nur fehlt es dann halt oft an Platz - sodass ohnehin schon zu enge Gehwege noch weiter beschnitten werden. Eigentlich müsste das Thema stärker im Mittelpunkt stehen. Denn zuallererst sind wir ja alle Fußgänger. Doch anders als aus dem Rad- oder Autofahren macht nur eine Minderheit Gehen zum Teil des Bewusstseins, der Identifikation. Existenziell aufs Gehen angewiesen sind ältere Menschen. Und die haben es schwer, gehört zu werden in einer Parteienlandschaft, in der "jünger werden" als erstrebenswertes Ziel gesehen wird. So droht denn Gehen zu einer Art der Fortbewegung zu werden, die nur noch für die Schwächeren der Gesellschaft interessant ist - was aus vielen Gründen schade ist.

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