17.11.2014 20:27:59
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Allg. Zeitung Mainz: Im Treibhaus / Kommentar zur SPD
Mainz (ots) - Es macht im Moment augenscheinlich ziemlich wenig
Spaß, auf Bundesebene SPD-Politik zu betreiben. Man kann das durchaus
verstehen: Es gibt einiges, was sich gegen die Kanzlerin sagen lässt
ihre Konturlosigkeit, ihr Zaudern und Zögern, das Quasi-Nichtvorhandensein einer konservativen Wirtschaftspolitik -, und doch klebt die Union unverrückbar an der Spitze aller Umfragen. Soziologen konstruieren schon den Begriff der "Generation Merkel": Die Kanzlerin, so die These, sei schon so lange an der Macht, dass vor allem Jüngere sich nicht mehr vorstellen könnten, dass das auch anders geht. An einem solchen Punkt stand Deutschland in jüngerer Vergangenheit schon einmal, im Herbst der Ära Kohl. Nur: Damals hatte die SPD mit Gerhard Schröder einen rotzfrechen Populisten, dem sogar das Bier aus der Flasche noch zur Zierde gereichte und der als "political animal" den Kanzler der Einheit in Rente schickte. Davon ist die SPD heute aber meilenweit entfernt, und das muss einfach frustrieren. In einer traditionell debattierfreudigen Partei brechen dann schnell Flügelkämpfe auf. Wenn das allerdings wie jetzt bei einem - ganz ehrlich - zwar unbestritten wichtigen, aber nicht wirklich wahlentscheidenden Thema wie den Treibhausgasen passiert, dann sagt das viel über Sigmar Gabriel aus. Wo Schröder zumindest in seinen Glanzzeiten die Partei hinter sich hatte, schüchtert Gabriel sie höchstens ein. Bis zum nächsten Krach oder krachenden Kurswechsel. Den Sozialdemokraten fehlt vor allem eines: eine echte Alternative zu Merkel. Und weil man die Kanzlerin zwar für vieles, aber ausgerechnet dafür nun so gar nicht verantwortlich machen kann, entlädt sich der Frust im SPD-Treibhaus jetzt wieder einmal nach innen.
ihre Konturlosigkeit, ihr Zaudern und Zögern, das Quasi-Nichtvorhandensein einer konservativen Wirtschaftspolitik -, und doch klebt die Union unverrückbar an der Spitze aller Umfragen. Soziologen konstruieren schon den Begriff der "Generation Merkel": Die Kanzlerin, so die These, sei schon so lange an der Macht, dass vor allem Jüngere sich nicht mehr vorstellen könnten, dass das auch anders geht. An einem solchen Punkt stand Deutschland in jüngerer Vergangenheit schon einmal, im Herbst der Ära Kohl. Nur: Damals hatte die SPD mit Gerhard Schröder einen rotzfrechen Populisten, dem sogar das Bier aus der Flasche noch zur Zierde gereichte und der als "political animal" den Kanzler der Einheit in Rente schickte. Davon ist die SPD heute aber meilenweit entfernt, und das muss einfach frustrieren. In einer traditionell debattierfreudigen Partei brechen dann schnell Flügelkämpfe auf. Wenn das allerdings wie jetzt bei einem - ganz ehrlich - zwar unbestritten wichtigen, aber nicht wirklich wahlentscheidenden Thema wie den Treibhausgasen passiert, dann sagt das viel über Sigmar Gabriel aus. Wo Schröder zumindest in seinen Glanzzeiten die Partei hinter sich hatte, schüchtert Gabriel sie höchstens ein. Bis zum nächsten Krach oder krachenden Kurswechsel. Den Sozialdemokraten fehlt vor allem eines: eine echte Alternative zu Merkel. Und weil man die Kanzlerin zwar für vieles, aber ausgerechnet dafür nun so gar nicht verantwortlich machen kann, entlädt sich der Frust im SPD-Treibhaus jetzt wieder einmal nach innen.
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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Wolfgang Bürkle Newsmanager Telefon: 06131/485828 online@vrm.de

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