16.12.2014 20:32:58

Allg. Zeitung Mainz: Hilflosigkeit / Kommentar zu Pegida

Mainz (ots) - Angesichts der aktuellen Kakofonie in der deutschen Politik sollte man es nicht für möglich halten, dass diese Republik vor 25 Jahren mit Strömen von Russlanddeutschen und DDR-Übersiedlern zurecht gekommen ist, und vor 20 mit Flüchtlingszahlen, die doppelt so hoch lagen wie derzeit. "Pegida" führt, gewollt oder nicht, nahezu die gesamte deutsche Politikergilde am Nasenring über den Anger. Die Parteien beschimpfen einander. Da scheint absolute Ratlosigkeit vorzuherrschen. Den Bürger muss die Hilflosigkeit derer schockieren, die eigentlich in seinem Auftrag das Land regieren sollten. Zugegeben: "Pegida" ist ein kompliziertes Phänomen. Es wird am Ende nur helfen, klar auseinanderzuhalten: Da sind die im Grunde geordneten, streng konservativen Bürger, die allerdings angesichts gestiegener Flüchtlingszahlen und Bildern von Enthauptungen im Nahen Osten entnervt sind. Dann gibt es die, die wütend sind, weil sie sich im sozialen Wettbewerb zu kurz gekommen wähnen, wohingegen die Flüchtlinge angeblich viel Geld bekommen - was natürlich dummes Geschwätz ist. Da ist eine dritte Gruppe, die auf der Kippe steht zwischen stramm konservativ und rechtslastig. Und nicht zuletzt ist da, klar erkennbar, auch allerhand braunes Gesindel, das Morgenluft wittert. Schwierig. Ein Teil der Lösung liegt in dem Satz, den der Grüne Cem Özdemir formuliert: Jeder Demonstrant muss auch darauf achten, wer mit ihm Schulter an Schulter demonstriert. Schulter an Schulter stehen mit Neonazis, das tut kein anständiger Bürger. Und die Politik muss sich aufrappeln, mit den Gutwilligen reden, die Belehrbaren aufklären, die Unbelehrbaren im Zaum und die Gefährlichen in Schach halten.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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