21.02.2018 22:23:42

Allg. Zeitung Mainz: Ferne Tote / Kommentar von Reinhard Breidenbach zu Menschenrechten

Mainz (ots) - Berichte, wie sie Amnesty International zur verheerenden Lage der Menschenrechte veröffentlicht, gehen in der täglichen Nachrichtenflut allzu oft unter. Sie klingen abstrakt. Eine Meldung über zwei oder drei Tote bei einem Verkehrsunfall in der Region liegt uns da viel näher. Daran ist nichts Verwerfliches, örtliche Nähe führt zu emotionaler Nähe. Allerdings darf es keinen Wettbewerb des Grauens zwischen nahen Toten und fernen Toten geben. Deshalb ist es wichtig, sich zumindest ab und an vor Augen zu führen: 3000 ertrunkene Flüchtlinge sind etwas sehr Reales und Nahes. Scheinbar ferne Katastrophen geschehen nicht selten auch unweit von Orten, an denen wir Urlaub machen. Ein eindrucksvolles Beispiel ist nicht zuletzt Myanmar. 650.000 Menschen, die zur Ethnie der Rohingya zählen, wurden dort vertrieben. Sehr viele Deutsche haben von "Rohingya" sicher noch nie gehört. Aber 650.000, das sind zehn große Fußballstadien voller Menschen - die vertrieben wurden. Ein schlimmer Konflikt besteht auch darin, dass die freiheitlich orientierten Teile der Welt mit manchen, die von Amnesty zu Recht schlimmster Rechtsverletzungen beschuldigt werden, nicht Knall auf Fall brechen können. Allen voran Trump und Erdogan zählen dazu. Durchaus auch die Machthaber Ungarns und Polens, Orban und Kaczynski. Aber Rückgrat ist da genauso unerlässlich wie langer Atem und Diplomatie.

OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/nr/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Danielle Schwarz Newsmanager Telefon: 06131/485980 online@vrm.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!