20.03.2018 21:47:42

Allg. Zeitung Mainz: Es wird geholzt / Kommentar von Reinhard Breidenbach zur Waldzerstörung

Mainz (ots) - Es gab Zeiten, da war der saure Regen der größte Feind des Waldes, jedenfalls in Deutschland. Diese Gefahr scheint zumindest einigermaßen im Griff. Verantwortlich für diese positive Entwicklung ist die zunehmende Erkenntnis, dass intensive Umweltzerstörung Vernichtung von Zukunft bedeutet. Allerdings gibt es nicht wenige, die den verbesserten Zustand des deutschen Walds hämisch kommentieren, Stoßrichtung: "War doch alles nicht so schlimm, was sollte das Gerede von Umweltzerstörung?" Solche Sprüche sprechen Bände. Aktuell wird dem Wald vor allem in Afrika und Südamerika der Garaus gemacht. Wer meint, das sei nicht so schlimm, weil es ja weit weg geschieht, hat nichts begriffen. Die Abholzung von Wäldern mag kurzfristig Erträge bringen. Festzustellen, dass davon meist nicht diejenigen profitieren, die es am nötigsten hätten, ist keine kapitalismusfeindliche Ideologie, sondern spiegelt bittere Realität. Hinzu kommt, dass auch in Europa ansässige Konzerne oft kräftig mitverdienen, wenn - weit weg - geholzt wird, abgeholzt. Langfristig führt Waldzerstörung vor allem in Afrika zu noch größerer Armut, wenn nicht aufgeforstet wird. Armut führt zu Armutsmigration, zumal dann, wenn sich das Weltklima nachhaltig verändert. Wie das reiche Europa in 50 Jahren mit gewaltigen Strömen von Armuts- und Klimaflüchtlingen umgeht, könnte zur Überlebensfrage werden - für die, die kommen, und für die, die da sind. Die These jedenfalls, dass die Weltbevölkerung in letzter, womöglich der allerletzten Konsequenz in einem Boot sitzt, ist, wenn alles so weitergeht, alles andere als graue Theorie.

OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/nr/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Alexandra Maus Newsmanagerin Telefon: 06131/485980 online@vrm.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!