12.11.2013 19:25:24
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Allg. Zeitung Mainz: Entscheidung treffen / Kommentar zur Organspende
Mainz (ots) - Die Zahl der Organspenden hat einen Tiefpunkt
erreicht, einen wirklich traurigen. Denn es könnte so vielen Menschen
Leben geschenkt werden, würden sich mehr Bürger zu einer Spende
bereit erklären. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation will nun
die wenigen Möglichkeiten effektiver nutzen und stellt vorsichtig die
Frage, ob man bei der Organvergabe nicht stärker die
Erfolgsaussichten berücksichtigen sollte.Das klingt zunächst logisch
wirft jedoch elementare Fragen auf, auf die es keine befriedigende Antwort gibt: Was sind "bessere Erfolgsaussichten", und ist die Statistik wirklich das geeignete Instrument, um über Leben und Tod zu entscheiden?Wer will einem Menschen, der kurz vor dem Ende steht und endlich das benötigte Organ bekommen könnte, eine Transplantation verweigern, nur weil die Erfolgsaussichten zehn oder 20 Prozentpunkte niedriger liegen als festgelegt? Sich mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen, fällt keinem leicht. Verdrängung ist da eine natürliche und nachvollziehbare Reaktion. Das gilt vor allem auch für die Frage, was danach mit dem Körper geschieht. Eine Entscheidung, die sehr intim und im engsten Sinne persönlich ist. Niemand darf unter Druck gesetzt werden, niemand an den Pranger gestellt werden, wenn er sich gegen die Spende entscheidet. Und nach den Organhandel-Skandalen wäre das auch nur allzu verständlich. Dennoch: Die Entscheidung an sich müssen wir treffen. Das sind wir nicht nur den Menschen schuldig, die dem Tod ins Auge blicken. Sondern auch den vielen armen Teufeln in der Welt, die sich von Kriminellen übelster Sorte für ein paar Euro Organe herausschneiden lassen.
wirft jedoch elementare Fragen auf, auf die es keine befriedigende Antwort gibt: Was sind "bessere Erfolgsaussichten", und ist die Statistik wirklich das geeignete Instrument, um über Leben und Tod zu entscheiden?Wer will einem Menschen, der kurz vor dem Ende steht und endlich das benötigte Organ bekommen könnte, eine Transplantation verweigern, nur weil die Erfolgsaussichten zehn oder 20 Prozentpunkte niedriger liegen als festgelegt? Sich mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen, fällt keinem leicht. Verdrängung ist da eine natürliche und nachvollziehbare Reaktion. Das gilt vor allem auch für die Frage, was danach mit dem Körper geschieht. Eine Entscheidung, die sehr intim und im engsten Sinne persönlich ist. Niemand darf unter Druck gesetzt werden, niemand an den Pranger gestellt werden, wenn er sich gegen die Spende entscheidet. Und nach den Organhandel-Skandalen wäre das auch nur allzu verständlich. Dennoch: Die Entscheidung an sich müssen wir treffen. Das sind wir nicht nur den Menschen schuldig, die dem Tod ins Auge blicken. Sondern auch den vielen armen Teufeln in der Welt, die sich von Kriminellen übelster Sorte für ein paar Euro Organe herausschneiden lassen.
OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/pm/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de
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