17.12.2014 20:12:58

Allg. Zeitung Mainz: Ein bisschen Frieden / Kommentar zu Bahn/GDL

Mainz (ots) - Schalmeienklänge vom sonst martialisch auftretenden Boss der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky. Von einem "Durchbruch" spricht er gar. Dieser Tage hatte er noch "massive Arbeitskämpfe" angekündigt. Gut in jedem Fall, dass es vorläufig keine Bahnstreiks gibt. Wie wichtig reibungsloser Schienenverkehr ist, zeigt sich derzeit schmerzlich in den Teilen der Region, in denen das Unternehmen Vlexx größte Mühe hat, in die Spur zu kommen. Ein bisschen Frieden zur Weihnachtszeit, aber die Rolle des guten Nikolaus wird man Weselsky nicht abnehmen, so, wie er sich bislang geriert hat: hart am Rande der Rüpeligkeit. Ob das im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts langfristig das Gebaren ist, das Erfolge bringt, erscheint zweifelhaft. Dennoch: Auch für die Bediensteten gibt es Erfreuliches, zunächst: 510 Euro Einmalzahlung. Jedoch: Kaum hat sich die frohe Kunde verbreitet, meldet die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG, Konkurrent der GDL, Bedenken an; Service- und Reinigungskräfte sowie das Wachpersonal seien bei Absprachen nicht berücksichtigt. Das wirft ein bezeichnendes Licht. Der Grundkonflikt GDL gegen EVG, wer vertritt wen, brodelt weiter. Für Otto Normalbahnkunde klingt das nach Kuddelmuddel, und das ärgert ihn. Die Feinheiten von Tarifpolitik und Gewerkschaftsinteressen sind tatsächlich kompliziert, aber man darf nicht zusätzlich Öl ins Feuer gießen. Die GDL hat das bislang zur Eigenprofilierung getan. GDL gegen EVG, Feindschaft auf immer und ewig? Womöglich noch auf dem Rücken der Kunden ausgetragen? Das darf nicht sein. Zumal die Bahn andere Sorgen hat, als verfeindete Gewerkschaften miteinander zu versöhnen.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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