03.02.2015 20:17:58

Allg. Zeitung Mainz: Chaos vermeiden / Kommentar zur Studienplatz-Vergabe

Mainz (ots) - Es ist schon kurios, dass ausgerechnet in Hessen nur sehr wenige NC-Studienplätze unbesetzt bleiben, obwohl sich gerade einmal zwei Universitäten am viel gepriesenen zentralen Vergabeverfahren beteiligen. Gut möglich, dass die Hochschulen ihr Handwerk einfach gut verstehen und ihre Platzvergabe auch ohne Hilfe der EDV organisieren können. Solche positiven Beispiele sollten dennoch die Notwendigkeit eines einheitlichen Systems nicht infrage stellen. Nachdem die peinlichen Startprobleme des Dialogorientierten Serviceverfahrens (DoSV) nun offensichtlich behoben sind, wird es höchste Zeit, dass alle Hochschulen mit zulassungsbeschränkten Studiengängen daran teilnehmen. Es ist nicht hinnehmbar, wenn knappe und deshalb begehrte NC-Studienplätze am Ende frei bleiben. Das alte System der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) war abgeschafft worden, weil die Hochschulen ihre Bewerber gern selbst aussuchen wollten. Und auch für die Studierenden hat die Möglichkeit, sich direkt bei ihren Wunsch-Unis zu bewerben, eine Menge Vorteile. Das darf aber nicht im Vergabe-Chaos enden. Zur Wahrheit in der Diskussion gehört aber auch, dass die mancherorts vermeintlich frei gebliebenen NC-Plätze, über die man sich nun empört, tatsächlich gar nicht so heiß begehrt waren. Das würde eine Zulassungsbeschränkung eigentlich überflüssig machen. Durch die Hürde Numerus Clausus bleibt den Hochschulen allerdings die Möglichkeit, ihre Plätze nur mit den besten Abiturienten zu besetzen. Eine Elite-Auswahl, die auf Kosten der Studierenden das Ansehen steigert.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Wolfgang Bürkle Newsmanager Telefon: 06131/485828 online@vrm.de

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