Aktien Osteuropa Schluss: Moderate Gewinne - Griechenland rückt in Hintergrund

BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Börsen haben am Donnerstag mit moderaten Gewinnen geschlossen. Damit stemmten sie sich gegen den negativen Trend in Mittel- und Westeuropa, wo die Kurse im Sog der schwächelnden US-Börsen nachgaben.

Die Griechenland-Sorgen traten nach den starken Kursschwankungen der vergangenen Tage am Donnerstag etwas in den Hintergrund. Weitere Verhandlungen für eine mögliche Einigung zwischen den Geldgebern und dem hochverschuldeten Land sollen erst nach dem Referendum in Griechenland am Sonntag beginnen.

In Moskau stieg der RTS-Interfax-Index (RTS) um 0,15 Prozent auf 932,04 Punkte.

Die Warschauer Börse schloss ebenfalls etwas fester: Der Wig-30-Index gewann 0,19 Prozent auf 2520,39 Zähler, und für den breiter gefassten Wig-Index (WIG) ging es um 0,15 Prozent auf 53 074,71 Punkte nach oben.

Für Aufsehen sorgte der Medienkonzern Scripps Networks, welcher die Mehrheitsanteile an dem privaten polnischen Fernsehsender TVN für 584 Millionen Euro von Canal+ und der ITI-Gruppe übernommen hat. TVN sendet in Polen landesweit auf mehreren Kanälen. In einer Stellungnahme sprach der TVN-Generaldirektor Markus Tellenbach über die damit entstandenen Möglichkeiten zum Ausbau des Programmangebots und der neuen digitalen Plattform. Die Aktionäre begrüßten die Übernahme: Die TVN-Papiere verteuerten sich um 2,31 Prozent.

Mit leichten Aufschlägen von 0,35 Prozent schlossen die Aktien der Grupa Azoty. Das Chemieunternehmen nahm die Arbeiten für eine Stickstoffverarbeitungsanlage auf. Das Projekt ist 140 Millionen Zloty (33,4 Mio. Euro) schwer. Die Anlage ist Teil eines groß angelegten Investitionsprogramms über 1 Milliarde Zloty.

Am Prager Aktienmarkt schloss der Leitindex PX 0,17 Prozent fester bei 988,33 Punkten. Das Handelsvolumen lag bei 0,42 (zuvor: 0,64) Milliarden tschechischen Kronen.

Unter den Einzelwerten büßten die Titel der Erste Group (Erste Group Bank) 0,41 Prozent ein. Die Ratingagentur Moody's hatte das Rating für das österreichische Finanzinstitut mit "Baa2" bestätigt. Zudem favorisiert die Credit Suisse in einer Studie zu mittel- und osteuropäischen Banken die Erste Group gemeinsam mit der ungarischen OTP Bank. Die Komercni Banka wurde hingegen auf ihrer neutralen Bewertung bestätigt. Dennoch schlossen Komercni Banka 0,84 Prozent im Plus.

Steil aufwärts ging es unterdessen für das Bergbauunternehmen New World Resources (NWR). Der Milliardär Pavol Krupa hat sein Engagement bei dem Konzern erhöht. NWR leidet aktuell unter gefallenen Kohlepreisen und hat bereits seit 2012 keinen Gewinn mehr erzielt, der Aktienkurs fiel im letzten Jahr um 97 Prozent. Die NWR-Papiere schossen um 15 Prozent nach oben.

Die Budapester Börse schaffte am Donnerstag ebenfalls ein Plus: Der Leitindex BUX kletterte um 0,59 Prozent auf 22 005,69 Punkte. Das Handelsvolumen lag bei 5,2 (zuvor: 13,4) Milliarden Forint.

Fester zeigten sich in Ungarn besonders die Bankaktien. Die OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) profitierten mit plus 1,32 Prozent von der genannten positiven Credit-Suisse-Studie. Ebenfalls im Plus schlossen die Aktien der FHB Land Credit & Mortgage Bank : Sie verteuerten sich um 1,43 Prozent./doc/APA/gl/stw