08.01.2015 20:08:49
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Aktien Osteuropa Schluss: Kräftiges Plus - Russlands Index springt knapp 9% hoch
BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag überwiegend sehr kräftig zugelegt. Vor allem der russische RTS-Index verbuchte erstmals in diesem Jahr ein Plus und dazu noch ein außergewöhnlich hohes von knapp 9 Prozent.
Auslöser der Rally an den weltweiten Aktienmärkten waren Signale der US-Notenbank, die Leitzinsen frühestens Ende April anzuheben. Infolge der jüngsten Inflationsdaten für den Euroraum ist zudem die Erwartung an die Europäische Zentralbank weiter gestiegen, noch im Januar massenweise Staatsanleihe-Käufe anzukündigen. Positiv zur Marktstimmung trug darüber hinaus auch die Stabilisierung der Ölpreise bei sowie die Entspannung in der Frage über den Verbleib Griechenlands in der Eurozone nach den Neuwahlen Ende des Monats.
Der RTS-Interfax-Index (RTS) in Moskau sprang an seinem dritten Handelstag in diesem Jahr um 8,78 Prozent auf 812,02 Punkte nach oben. Zuvor war es fünf Handelstage lang abwärts gegangen. In Russland sorgte einerseits der Anstieg des Rubel wieder für Gewinne sowie die Hoffnung, dass der Ölpreis seinen Boden gefunden hat, andererseits hatte Goldman Sachs die Papiere der Sberbank zum Kauf empfohlen und sie auf ihre "Focus List" gesetzt.
In Warschau zog der WIG-30-Index um 2,29 Prozent auf 2544,21 Punkte an. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) legte um 2,03 Prozent auf 52 391,00 Zähler zu. Wie die europäische Statistikbehörde bekanntgab stiegen die Einzelhandelsumsätze im November im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent. Damit liegt diese Angabe deutlich über der polnischen Rechnung von minus 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Euro-Stat-Schätzung beinhaltet allerdings auch Kleinstunternehmen mit unter 10 Mitarbeitern.
Hauptnachricht an der Warschauer Börse war ein Medienbericht über die mögliche Beteiligung der französischen Großbank Societe Generale (Société Générale SA) an der polnischen Alior Bank. Frankreichs zweitgrößte Bank überlegt laut Insidern einen Anteil von 26 Prozent an Alior von ihrem Mehrheitseigentümer zu übernehmen. Doch auch der polnische Milliardär Leszek Czarnecki erwägt ein Angebot. Alior-Aktien schlossen 4,19 Prozent fester.
In Budapest rückte der BUX um 1,55 Prozent auf 16 441,68 Punkte vor. Mit Blick auf Konjunkturdaten wurde veröffentlicht, dass die Umsätze im Einzelhandel im November um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen waren.
Der Ölkonzern Magyar Olay es Gazipari (Mol) geriet wegen eines Interviews mit Vorstandschef Jozsef Molnar in die Schlagzeilen. Das Unternehmen will bei der staatlichen kroatischen INA strategischer Investor bleiben und dort weiterhin die Geschäfte führen. Sollte man sich mit der kroatischen Regierung jedoch nicht einigen, werde ein Verkauf in Betracht gezogen. Dazu sei bereits ein sogenannter Data Room eingerichtet, in dem sich mehrere Käufer befänden. Die Mol-Aktien legten um 1,87 Prozent zu.
In Prag erholte sich der PX nach drei Verlusttagen in Folge wieder etwas und stieg um 1,43 Prozent auf 946,64 Punkte. Die tschechischen O2-Titel zogen um 2,46 Prozent an. Die Wirtschaftszeitung "Hospodáské Noviny" berichtete von einer geplanten Aufspaltung des tschechischen Mobilfunkbetreibers. Dabei soll der Großhandel mit anderen Telekommunikationskonzernen vom Endkundengeschäft abgetrennt werden. Die dadurch neu entstehende Firma soll als Tochtergesellschaft von O2 geführt werden.
Ölunternehmen erholten sich, nachdem sich der Preis für die wichtigste Ölsorte Brent wieder über der psychologisch wichtigen Marke von 50 US-Dollar je Barrel eingependelt hatte. Unipetrol etwa kletterten um 1,61 Prozent nach oben./doc/APA/ck/he
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