06.02.2015 19:12:47
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Aktien Osteuropa Schluss: Gewinne - Moskau legt am stärksten zu
BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen Osteuropas haben am Freitag allesamt zugelegt. Unterstützung lieferten am Nachmittag gute Zahlen vom US-Arbeitsmarkt. Aus dem monatlichen Beschäftigungsreport der US-Regierung geht hervor, dass deutlich mehr Stellen aufgebaut wurden als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft kamen 257 000 Stellen hinzu, wie das Arbeitsministerium mitteilte.
Am deutlichsten fielen die Kursgewinne in Moskau aus: Der RTS-Interfax-Index (RTS) stieg um 2,72 Prozent auf 826,40 Punkte und knüpfte damit an seine starke Entwicklung vom Vortag an. Im Ringen um Frieden in der Ostukraine haben Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande in Moskau einen entscheidenden Vorstoß zum Ende der Kämpfe gestartet. Mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gebe es Gespräche von "Angesicht zu Angesicht" ohne Delegationsmitglieder und Berater, teilte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitagabend mit.
In Warschau legte der Wig-30 um 0,66 Prozent auf 2543,28 Punkte zu. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) ging 0,60 Prozent höher bei 52 417,42 Zählern ins Wochenende.
Bankpapiere zählten europaweit zu den größten Gewinnern. Händler erklärten dies mit einer Gegenbewegung nach den starken Verlusten vom Vortag, die von den Sorgen um Griechenland ausgelöst worden waren. Bank Pekao verteuerten sich 1,76 Prozent und Alir Bank zogen um 0,83 Prozent an. Gegen den Trend fielen PKO Bank um 1,01 Prozent. Ölwerte profitierten indessen von der weiteren Ölpreiserholung: PIGNiG gewannen 2,75 Prozent, Polski Koncern Naftowy Orlen (PKN ORLEN) verteuerten sich um 1,82 Prozentund Lotos stiegen um 1,65 Prozent.
Die Aktien von JSW schlossen hingegen 4,48 Prozent im Minus. Dem Aufsichtsrat des bestreikten Bergbaukonzerns und den Minenarbeitern wurde heute ein neues Verhandlungsdokument vorgelegt. In den nächsten 24 Stunden werde entschieden, ob der Streik beendet werde, sagte ein Sprecher der Streikenden. Ein Mediator des Konflikts bezeichnete das Dokument als Kompromiss, der keine der beiden Seiten vollends zufriedenstelle. Die Arbeiter wollen vor allem den Rücktritt von JSW-Präsident Zagorowski erreichen.
An der Prager Börse schloss der Leitindex PX mit einem Anstieg von 0,81 Prozent bei 979,15 Punkten. Das Handelsvolumen lag bei 0,60 (zuvor: 0,56) Milliarden tschechischen Kronen.
Positive Impulse lieferte schon im Frühhandel der stark gestiegene tschechische Industrieoutput. Arbeitszeitbereinigt sei der Ausstoß im Jahr 2014 um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen, teilte die tschechische Statistikbehörde CSU mit. Zudem habe die tschechische Industrieproduktion Ende 2014 das Vorkrisen-Niveau von 2008 erreicht, hieß es weiter. Haupttreiber des Wachstums waren vor allem Auslandsaufträge der Auto-, Metall- und Elektronikindustrie.
Bei den Einzelwerten seien heute die Aktien der Erste Group (Erste Group Bank) der wichtigste Markttreiber gewesen, sagte ein tschechischer Analyst. Die Papiere verteuerten sich um 1,97 Prozent. Die Aktien der Branchenkollegin Komercni Banka legten um 1,56 Prozent zu. Unter den weiteren Schwergewichten verteuerten sich Ceske Energeticke Zavody (CEZ) (CEZ AS) um 0,72 Prozent. O2 gaben hingegen 0,88 Prozent auf 225,00 Kronen ab und VIG verloren 0,76 Prozent.
In Budapest ging es für den BUX um 0,74 Prozent auf 17 339,13 Punkte hoch. Das Handelsvolumen belief sich auf 5,49 (zuvor: 12,30) Milliarden Forint. Der Wochenausklang gestaltete sich eher ruhig, hieß es von Marktbeobachtern.
Positive Nachrichten gab es auch über den ungarischen Staatshaushalt. Die Regierung werde unter einem Defizit von drei Prozent bleiben, falls die ungarische Wirtschaft um mehr als zwei Prozent wachse, sagte Staatssekretär Beno Banai in einem Radiointerview. Heuer erwartet die Regierung ein Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent und eine Neuverschuldung von 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Unter den Einzelwerten zogen OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) dank einer späten Rally um 1,16 Prozent an. Richter Gedeon gewannen 1,84 Prozent und Magyar Olay es Gazipari (Mol) verteuerten sich um 0,26 Prozent. Am unteren Ende waren hingegen MTelekom mit minus 1,09 Prozent und FHB Land Credit & Mortgage Bank zu finden, die um 2,04 Prozent nachgaben./nuk/APA/gl/she
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