03.02.2015 19:47:48

Aktien Osteuropa Schluss: Gewinne - EZB, Ölpreise und Griechenland treiben an

BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Osteuropas wichtigste Börsen haben am Dienstag im weltweit freundlichen Aktienumfeld durch die Bank zugelegt. Wie bereits zum Wochenstart erfreute die Anleger erneut die Aussicht auf eine Geldschwemme seitens der Europäischen Zentralbank (EZB).

Daneben sorgten höhere Ölpreise sowie die moderateren Töne der neuen griechischen Regierung für Auftrieb. Sie zeigte sich im Streit um die Schulden des Landes zuletzt kompromissbereit gegenüber den internationalen Geldgebern

Besonders deutlich fiel das Plus beim RTS-Interfax-Index (RTS) aus, der in Moskau um 5,48 Prozent auf 786,69 Punkte anzog. An der Warschauer Börse fielen die Gewinne moderater aus: Der Wig-30-Index schloss 0,37 Prozent fester bei 2518,85 Punkten, und der breiter gefasste Wig-Index (WIG) legte um 0,21 Prozent auf 52 030,36 Zähler zu.

Im Zuge der gestiegenen Ölpreise legten die Aktien einiger Energiewerte zu. So waren PGNiG (plus 0,92 Prozent) und Polski Koncern Naftowy Orlen (PKN ORLEN) (plus 3,24 Prozent) in der Gewinnzone zu finden. Gegen den Trend verloren Grupa Lotos 0,93 Prozent.

Zudem meldete sich die Erste Group zu einigen polnischen Ölwerten zu Wort. Deren Wertpapierexperten erhöhten ihr Votum für die Aktien der Grupa Lotos von "Sell" auf "Hold". Für PKN Orlen schraubten sie ihre Empfehlung sogar von "Reduce" auf "Buy" nach oben.

Fest gingen außerdem Minenwerte aus dem Handel. KGHM Polska Miedz (KGHM Polska Miedź) gewannen 4,48 Prozent und Jastrzebska Spolka Weglowa (JSW) kletterten trotz negativer Nachrichten sogar um 9,44 Prozent. In allen fünf JSW-Minen sind die Arbeiter vergangene Woche in Reaktion auf einen angekündigten Sparplan in den Streik getreten. Am Montagabend seien die Gespräche zwischen den Minenarbeitern und dem Management ausgesetzt worden, berichtete die polnische Nachrichtenagentur PAP.

In Prag stieg der tschechische Leitindex PX um 1,84 Prozent auf 975,70 Punkte. Das Handelsvolumen lag bei 0,61 (zuvor: 0,49) Milliarden Kronen.

Deutlich fester schlossen Finanzwerte. Vienna Insurance Group zogen um 3,15 Prozent an und Komercni Banka verteuerten sich um 1,35 Prozent. Deutlichere Kursgewinne gab es bei Erste Group (Erste Group Bank), welche um 3,61 Prozent zulegten.

Die Erste Group wies einen Medienbericht über Verhandlungen zum Kauf des Ungarngeschäfts der Konkurrentin Raiffeisen Bank International zurück. "Es gibt dazu keine Gespräche", sagte eine Sprecherin. Zuvor hatte die ungarische Internetpublikation hvg.hu berichtet, die Erste verhandle über einen Kauf der ungarischen Raiffeisen-Tochter oder des dortigen Privatkundengeschäfts.

Klare Kursgewinne gab es auch bei CETV (plus 2,78 Prozent). Im roten Bereich schlossen im PX lediglich Stock (minus 1,04 Prozent) und NWR (minus 2,27 Prozent).

An der Budapester Börse stieg der BUX um 3,22 Prozent auf 17 258,06 Punkte. Das Handelsvolumen belief sich auf 10,50 (zuvor: 4,2) Milliarden Ungarische Forint.

Vor allem die Kursgewinne in Bankwerten sorgten für Unterstützung. FHB Land Credit & Mortgage Bank zogen um 2,03 Prozent an, OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) kletterten sogar um satte 4,79 Prozent nach oben.

Am 1. Februar hat indessen Ungarn mit der Konvertierung der Fremdwährungskredite in die Landeswährung Forint begonnen. Bei der Umwandlung sind die Banken verpflichtet, ihren Kunden einen fixen Umwandlungskurs zu garantieren. Für Wechselkursverluste müssen die Geldinstitute selbst gerade stehen. Betroffen sind neben der ungarischen OTP auch österreichische Institute wie die Erste Group und Raiffeisen.

Klar im Plus gingen auch Richter Gedeon aus dem Handel: Die Papiere gewannen 3,95 Prozent. Magyar Olay es Gazipari (Mol) legten um 2,46 Prozent zu. Die Analysten der Erste Group beließen ihr Votum derweil auf "Hold". Die Aktie erscheine derzeit zwar billig, hieß es. Aufgrund von anhaltender politischer Unsicherheit sowie einer voraussichtlich schwachen Gewinndynamik der MOL im laufenden Jahr bleiben die Analysten aber vorsichtig./bel/APA/gl/he

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