Dow Jones 30 Industrial
40 527,62
|
300,03
|
0,75%
|
17.06.2015 19:35:39
|
Aktien New York: Indizes rutschen kurz vor Fed-Zinsentscheid leicht ins Minus
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen sind am Mittwoch nach einem freundlichen Handelsstart leicht ins Minus gerutscht. Kurz vor den mit Spannung erwarteten Aussagen der US-Notenbank Fed zur künftigen Geldpolitik hielten sich die Anleger zurück. Sie hoffen zum Ende der zweitägigen Fed-Sitzung auf Hinweise zu einer möglichen Leitzinsanhebung im weiteren Jahresverlauf. Dazu bleibt die griechische Schuldenkrise im Fokus.
Zuletzt sank der Dow Jones Industrial (Dow Jones) um 0,22 Prozent auf 17 865,73 Punkte. Am Dienstag hatte sich der Leitindex noch etwas von zwei Handelssitzungen mit Verlusten erholt. Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) gab um 0,27 Prozent auf 2090,65 Punkte nach, und für den technologielastigen Auswahlindex NASDAQ 100 ging es um 0,23 Prozent auf 4445,69 Punkte bergab.
Volkswirte sind sich nahezu einig, dass die Fed den Leitzins aktuell noch nicht anhebt. Vor allem die schwache Entwicklung der US-Wirtschaft zu Jahresbeginn sollte die Währungshüter von der Zinswende abhalten. Auch die weiterhin niedrige Inflationsrate spricht gegen die erste Leitzinserhöhung seit dem Jahr 2006. Allgemein wird frühestens im September mit einer Leitzinswende gerechnet. Niedrige Zinsen waren in den vergangenen Jahren der wichtigste Treibstoff für die Aktienkurse, da festverzinsliche Anlagen dann kaum eine Rendite abwerfen.
Derweil dürfte die weiter schwelende Griechenland-Krise viele Anleger von größeren Engagements fernhalten. Einen Tag vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der Euro-Finanzminister gehen die Vermittlungsbemühungen weiter. Angesichts fehlender Spar- und Reformvorschläge aus Athen wird in Brüssel keine schnelle Lösung erwartet. Beim Treffen am Donnerstag werde eine Bestandsaufnahme der gegensätzlichen Positionen erwartet, sagte ein Eurozonen-Verantwortlicher. Am 30. Juni läuft das schon zweimal verlängerte Hilfsprogramm für Athen auf europäischer Seite aus.
Unternehmensseitig sorgen zur Wochenmitte erneut vor allem Übernahmen für Schlagzeilen. Im Poker um die Telekom-Tochter T-Mobile US will einem Bericht zufolge nun auch Comcast mitspielen. Die Telekom sei in Verkaufsgesprächen mit dem Kabel-Konzern, schreibt das "Manager Magazin" unter Berufung auf mehrere Insider. Damit bekäme der US-Satellitenfernsehanbieter Dish einen Konkurrenten im Bieterkampf. Auch Dish soll in Verhandlungen mit der Telekom sein.
Die Aktien von T-Mobile US verteuerten sich um 3,22 Prozent, während die Comcast-Titel 0,27 Prozent gewannen. Dish verbilligten sich hingegen um 1,10 Prozent. Ein Analyst bezweifelt allerdings, dass Comcast an T-Mobile US interessiert ist. Gegen ein Zusammengehen sprächen mögliche wettbewerbsrechtliche Hindernisse und die Tatsache, dass Comcast im Bereich mobile Dienstleistungen bereits mit T-Mobile-Konkurrent Verizon (Verizon Communications) kooperiere.
Beim Biotech-Unternehmen Kythera Biopharmaceuticals sorgte die angekündigte Übernahme durch den Pharmakonzern Allergan für einen Kurssprung von 22,20 Prozent auf 74,20 US-Dollar. Der Kaufpreis von rund 2,1 Milliarden Dollar bewerte Kythera mit 75 Dollar je Aktie, teilten beide Unternehmen mit. Er beinhalte eine Barkomponente von 80 Prozent, der Rest werde den Kythera-Aktionären in neu auszugebenden Allergan-Anteilen ausgezahlt. Für die Allergan-Titel ging es um 0,40 Prozent nach unten.
Der jüngst verstorbene Kasino-Mogul und Großinvestor Kirk Kerkorian erfreute indes noch nach seinem Tod die Anteilseigner von MGM Resorts International (Metro-Goldwyn-Mayer). In seinem Testament verfügte er, dass das von ihm bis zuletzt geführte Investmentunternehmen Tracinda den 16-prozentigen Anteil am Hotel- und Spielcasinobetreiber verkaufen soll. Die MGM-Titel verteuerten sich um 1,47 Prozent.
Dagegen wurden einige Unternehmensbilanzen am Markt negativ aufgenommen. Der Logistikkonzern FedEx enttäuschte mit seinen Zahlen, woraus ein Kursabschlag von 3,64 Prozent resultierte. FedEx verbuchte im vierten Geschäftsquartal unter dem Strich einen Verlust von 895 Millionen US-Dollar. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte FedEx noch 780 Millionen Dollar verdient. Grund für den Fehlbetrag ist vor allem eine umgestellte Bilanzierung der Pensionszahlungen, die einen hohen Einmalaufwand verursachte. Dazu blieb der Umsatzanstieg hinter den Markterwartungen zurück.
Die Papiere von Adobe verloren nach einem schwachen Ausblick 2,15 Prozent. Der Softwareanbieter enttäuschte die Anleger mit seiner Umsatzprognose für das laufende dritte Geschäftsquartal. Dass der Gewinn je Aktie (EPS) im zweiten Quartal besser als erwartet ausgefallen war, half den Aktien nicht./gl/jha/

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Indizes in diesem Artikel
Dow Jones | 40 527,62 | 0,75% |